Warum sind Engel eigentlich blond? Auf ein Wort von Adelheid Neserke
Missmutig schaut mich das Mädchen an. Seine langen kastanienbraunen Haare fallen ihm wunderbar wellig über die Schultern, die dunklen Augen funkeln zornig. Über seine Empörung muss ich lachen, aber die Frage lässt mich nicht los. Tatsächlich habe ich lauter goldgelockte Engel vor Augen, bekleidet mit langen, fließenden, hellen Gewändern. Bloß Kitsch und Klischee? Wie ist das eigentlich mit den Engeln in der Weihnachtsgeschichte?
Der Engel Gabriel, der Maria über ihre bevorstehende Schwangerschaft unterrichtet, stellt sich an anderer Stelle so vor: „Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und bin gesandt, mit dir zu reden und dir dies zu verkündigen.“ Wir erfahren hier einiges darüber, was einen Engel ausmacht: Engel halten sich in der Nähe Gottes auf und werden von Gott zu den Menschen gesandt. Sie handeln in Gottes Auftrag und überbringen seine (gute) Nachricht.
Zugegeben, ob Engel blond sind, erschließt sich uns hieraus nicht. Wie Engel wirken, lesen wir jedoch in Lukas 2, wenn wir auf die Hirten schauen, die in der Heiligen Nacht himmlischen Besuch bekamen: „Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr.“ Wenn der Engel Gottes erscheint, wird die Nacht taghell, weil er Gottes Licht in die Finsternis trägt. Geblendet von dieser Helligkeit erschrecken die Menschen zutiefst, daher lauten die ersten Worte des göttlichen Herolds meistens: „Fürchtet euch nicht!“ Und ich bin sicher, damals hat er eine Weile gewartet, bevor er die eigentliche Botschaft ausgerichtet hat: „ Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“
Vielleicht ist der Advent auch Ihre Zeit der besonderen (Engel-)Begegnungen: Ob blond, ob braun, ob henna – haben Sie Vertrauen und lauschen Sie der guten Botschaft!
Autor:Thomas Meißner aus Witten |
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