Sprockhöveler Straße: Teilstück wird bis zum Jahresende komplett gesperrt
„Nichts geht mehr!“, heißt es ab dem 10. August zwischen der Crengeldanzstraße und der Straße „Im Mühlenwinkel“. Voraussichtlich bis zum Jahresende wird die Sprockhöveler Straße in diesem Bereich komplett gesperrt werden.
Grund dafür sind zwei neue Kanäle, die von der Entwässerung Stadt Witten, ESW, verlegt werden. Hintergrund: Eine Menge Wasser aus dem Crengeldanzbach, dem Reinbach und dem Hevener Markbach fließt in die Wittener Schmutzwasserkanäle.
Dadurch muss das eigentlich saubere Wasser aus diesen Bächen gemeinsam mit dem Schmutzwasser aufbereitet werden. Und damit das saubere Wasser gar nicht erst verschmutzt, bekommt es nun einen eigenen, 60 Zentimeter breiten Kanal, der in offener Bauweise eingebaut wird, durch den es in die Ruhr geleitet wird. Ein darunter verlaufender 1,20 Meter breiter Kanal wird künftig das Abwasser ins Klärwerk Bochum-Ölbachtal leiten.
Allerdings gibt es da ein kleines Problem. „Bei Untersuchungen an der DB-Brücke haben wir festgestellt, dass sie kein Fundament hat“, berichtet Rainer Gerlach, Sachgebietsleiter der ESW. Damit die Brücke während der Arbeiten nicht aus Versehen einknickt, wird sie während der Baumaßnahmen durch eine spezielle Stahlkonstruktion stabilisiert. Sanften Druck gibt es dabei seitens des Bundesbahnamts, das den Kanalbauern eine Frist bis Jahresende gesetzt hat, um mit den Arbeiten fertig zu werden.
Wenn das Teilstück der Sprockhöveler Straße erst einmal auf ist, kommen auch die Stadtwerke dazu. Norman Knie, Planer der Gas- und Wasserversorgung: „Auf einer Länge von 180 Metern werden wir die Wasserleitung, die aus dem Jahr 1953 stammt, neu verlegen.“
Kosten für die Stadtwerke: 140 000 Euro. Kosten für die ESW: eine Million Euro. Kosten für die Autofahrer: Nerven. Denn obwohl lediglich weniger als 200 Meter der Sprockhöveler Straße gesperrt sein werden, scheidet sie als Durchfahrtsstraße von Herbede nach Witten oder Wetter dennoch komplett aus. Während man mit dem Pkw über den Ruhrdeich ausweichen kann, ist das für den Lastverkehr aufgrund der maroden Brücke Am Mühlengraben nicht möglich. Lkw müssen die Sperrung großräumig umfahren und dabei über die A43 ausweichen.
Wenn die Maßnahmen beendet sind, können die neuen Pipelines allerdings noch nicht in Betrieb genommen werden. Das wird erst nach dem letzten Bauabschnitt der Fall sein, bei dem die Kanäle noch einmal um mehrere Hundert Meter bis zum Fischertalweg verlängert werden, wie auch die Wasserleitung der Stadtwerke. „Dies wird im Zuge der Straßenbaumaßnahmen passieren“, so Rainer Gerlach.
Darauf, wann das der Fall sein wird, haben allerdings weder ESW noch Stadtwerke einen Einfluss. Was im Klartext bedeutet: Es wird auch zukünftig noch einiges an sauberem Bachwasser gereinigt werden müssen.
Autor:Walter Demtröder aus Witten |
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