Schwerpunktkontrolle im Advent: Polizisten wechseln Autofahrer (96) den Reifen

Die Beamten der Bereitschaftspolizei wechseln den Reifen des Seniors (96). Der bedankt sich anschließend mit einem Handkuss. | Foto: Polizei
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Eigentlich kontrollierten die Polizeibeamten gerade im Rahmen einer Schwerpunktkontrolle Verkehrsteilnehmer in Witten. Doch dann wandte sich ein 96-jähriger Autofahrer hilfesuchend an die Polizistinnen und Polizisten. Die fassten sich ein Herz und reagierten sofort.

Gemeinsam mit dem Zoll Hagen und der Stadt Witten ist die Polizei am Donnerstag, 13. Dezember, den ganzen Tag gegen Verkehrssünder vorgegangen. Insgesamt 70 Polizeibeamte kontrollierten stadtweit an mehreren Stellen gleichzeitig den Fahrzeug- sowie den Güter- und Schwerlastverkehr.

An der Herdecker Straße führte eine Gruppe Bereitschaftspolizisten gerade eine Tempomessung durch, als sie von einem 96-jährigen Autofahrer aus Witten angesprochen wurde. Der Wagen des Mannes hatte einen Platten und der Senior einen wichtigen Arzttermin. Die Beamten handelten sofort: Zu dritt wechselten sie den Reifen des Wagens, der glücklicherweise ein Reserverad an Bord hatte.
Eine weitere Kollegin rief den Arzt an und verschob den Termin.

Überglücklich bedankte sich der 96-Jährige mehrmals und verabschiedete sich schließlich bei der Polizistin - nach alter Schule - mit einem Handkuss, bevor er zu seinem Arzttermin aufbrach.

Eine weniger glückliche Begegnung mit der Polizei hatte zur gleichen Zeit ein 39-jähriger Autofahrer aus Witten. Als er kontrolliert wurde, zeigte er den Beamten einen Gabelstaplerschein.

Eine gültige Fahrerlaubnis zum Führen eines Autos konnte er hingegen nicht vorweisen - sie war ihm vor zehn Jahren entzogen worden. Ein durchgeführter Drogenschnelltest verlief außerdem positiv.

Insgesamt ahndete die Polizei an diesem Tag 215 Geschwindigkeitsverstöße. Sechs Autofahrer waren nicht angeschnallt, zwei nutzten während der Fahrt ihr Smartphone und zwei weitere fuhren über eine rote Ampel. In einem Auto registrierten die Beamten ein falsch gesichertes Kind.

Speziell geschulte Beamte des Verkehrsdienstes nahmen außerdem Kleintransporter und Lastkraftwagen in den Blick. Sie kontrollierten die Ladungssicherung und überprüften den technischen Zustand der Fahrzeuge. In insgesamt vier Fällen untersagten die Beamten die Weiterfahrt.

Ein Lieferwagen-Fahrer wurde positiv auf Betäubungsmittel getestet - sein Führerschein wurde eingezogen. Zwei weitere Fahrer hatten keine gültige Fahrerlaubnis. Ein Lastwagen war erheblich überladen - er brachte zwei Tonnen zu viel auf die Waage. Die Fracht musste umgeladen werden.

Der Zoll geht in sieben Fällen dem Verdacht auf Verstoß gegen das Mindestlohngesetz sowie in weiteren sieben Fällen dem Vorenthalten von Arbeitsentgelt nach. Außerdem ahndete er drei Fälle, in denen die Fahrer wichtige Ausweispapiere nicht mitführten.

Autor:

Florian Peters aus Witten

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