Kreativ durch die Krise
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Nähen einer Gesichtsmaske
Zwar bieten sie keinen absolut verlässlichen Schutz gegen das Corona-Virus, dennoch kann es sinnvoll sein eine zu tragen: Die Rede ist von Gesichtsmasken, die momentan Mangelware sind.
Auf Anfrage einer Leserin habe ich mich deshalb selbst an die Nähmaschine gesetzt und versucht, eine Mund-Nasen-Maske anzufertigen. Und wie das geht, beschreibe ich für Sie, liebe Leser, in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung. Diese Behelfsmasken schützen nur bedingt vor einer Ansteckung, sie können aber gegen Tröpfchen-Infektionen (bei Husten, Niesen, feuchter Aussprache) als Barriere dienen, insbesondere wenn Erkrankte Masken tragen. Außerdem bewahren sie einen schlichtweg davor, sich zu oft ins Gesicht zu fassen.
Als blutige Nähanfängerin habe ich mich für eine möglichst simple Variante entschieden, die ich aus Stoffresten und Gummiband herstellen konnte. Wichtig bei der Auswahl des Stoffes ist, dass er bei mindestens 60 °C gewaschen werden kann. Ich habe zwei Baumwollstoffe ausgewählt. Wer keinen Stoff zuhause hat, kann auch zum Beispiel Geschirrtücher verwenden.
Zunächst braucht man zwei gleichgroße Stoffstücke in den Maßen 19 mal 24 Zentimeter. Diese werden über die kürzeren Seiten auf links (die „schönen“ Stoffseiten liegen aufeinander) zusammengenäht.
Danach wendet man das Ganze und bügelt es glatt. Die beiden noch offenen Seiten werden etwa 1 Zentimeter in die Innenseite eingeschlagen und dann – mit etwas Abstand zu den Ecken – abgesteppt. Hier kommen am Ende die Gummibänder hinein.
Nun wird es etwas knifflig: Damit die Maske sich später gut über das Gesicht ziehen lässt, müssen Falten (quasi parallel zu den Augen) in den Stoff geschlagen werden. Die Falten kann man bügeln, mit Nähnadeln oder -klammern fixieren und im Anschluss vernähen.
Jetzt fehlen nur noch die Gummibänder für den Halt über die Ohren – ich habe beide auf eine Länge von 17 Zentimeter geschnitten. In die Öffnungen schiebt man gut einen Zentimeter der Enden der Gummibänder, um diese dann festzunähen. Dabei sollte man darauf achten, dass die Bänder nicht verdreht sind.
Das Ergebnis kann sich in meinem Fall vielleicht nicht unbedingt sehen, aber doch tragen lassen. Und mit etwas Übung werden die nächsten Masken bestimmt auch optisch ein Erfolg. Im Übrigen: Es dauert zwar länger, aber auch das Nähen mit der Hand ist machbar.
Wer geschickter ist als ich im Umgang mit Nadel und Faden: Das Palliativnetz Witten benötigt dringend Nasen-Mund-Masken. Fertige Masken können in der Wiesenstraße 14 abgegeben werden.
Bleiben Sie gesund!
Hinweis
- Die Masken sollten unbedingt regelmäßig bei mindestens 60°C gewaschen werden. Wenn Gesichtsmasken zu feucht sind, verringert sich ihr Schutzpotential, daher sollte man sie nach längerer Nutzung austauschen.
- Tipp: Wer Draht im Haus hat, kann diesen in die Seite nähen, die auf der Nase aufliegt.
Autor:Nicole Martin aus Witten |
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