Repair-Café - Instandsetzung unter fachkundiger Anleitung
Der Drucker druckt nicht mehr? Der Staubsauger saugt nicht mehr? Keine Bilder mehr vom Beamer? Beim Repair-Café ist der Ofen für defekte Geräte noch längst nicht aus.
Im „Café Nebenan“ der Freien Evangelischen Gemeinde am Goltenkamp in Bommern können Besitzer von Geräten aller Art, die nicht mehr so wollen wie sie sollen, unter fachkundiger Anleitung auf eine Instandsetzung hoffen.
Die Idee dazu hatte Gemeindemitglied Christoph Bockhacker. „Der Ursprung des Repair-Cafés stammt aus Holland. Es beruht auf dem Prinzip der Nachbarschaftshilfe. Ich kenne es schon lange und wollte so etwas immer schon selbst machen“, sagt er.
In Witten etabliert war dieses Prinzip bereits – einmal pro Monat findet seit längerer Zeit ein Repair-Café im Wiesenviertel statt, bei dem der Zuspruch groß ist. „Davon hatte ich gehört, habe dort mal vorbeigeschaut und von meiner Idee erzählt. Ich hatte ein wenig die Befürchtung, dass es eine Art Konkurrenzdenken geben könnte, aber genau das Gegenteil war der Fall. Die Idee eines zweiten Repair-Cafés wurde von den Leuten sehr begrüßt“, berichtet Christoph Bockhacker.
Seit März vergangenen Jahres wird nun alle 14 Tage im Wechsel repariert, mal an der Wiesenstraße, mal am Goltenkamp. Bei Kaffee und Kuchen können defekte Geräte in gemütlicher Atmosphäre instandgesetzt werden. Die nötige fachliche Unterstützung und die entsprechenden Werkzeuge werden bereitgestellt. Keiner der Helfer ist professionell auf diesem Gebiet tätig, aber alle verfügen über langjährige Erfahrungen – wie Christoph Bockhacker. „Seit ich acht Jahre alt bin, zerlege ich Sachen und baue sie wieder zusammen“, verrät er.
Die meisten Geräte können erfolgreich instandgesetzt werden. Bei komplizierteren Reparaturen legen die Helfer selbst Hand an. Dennoch läuft nicht immer alles nach Plan. Christoph Bockhacker: „Manchmal hat man das Gefühl, das gar nichts zusammengeht, manchmal klatschen wir, weil wieder ein Staubsauger läuft.“
Ein Multifunktionsgerät für die Küche haben Karin und Gerd Niederheide mitgebracht, die das Repair-Café zum ersten Mal besuchen. 25 Jahre lang hat die Maschine fleißig Kartoffeln gerieben, Kuchenteig gerührt und Gemüse zerkleinert. „Aber nun ist sie extrem laut geworden“, sagt Karin Niederheide.
Team-Mitarbeiter Christian Schermuly nimmt das Objekt unter die Lupe und auseinander. Schnell ist die Ursache des Problems entdeckt: Das Getriebe läuft trocken.
Im Repair-Café kann wieder geklatscht werden, und das Ehepaar Niederheide darf sich freuen – denn nach einer ausgiebigen Säuberung und Neu-Schmierung der Zahnräder schnurrt die Maschine wieder wie ein Kätzchen.
Autor:Walter Demtröder aus Witten |
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