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Impfzentrum: Problem-Variante der Terminvergabe sorgt für Verärgerung
Mit einer neuen Problem-Variante bei der Vergabe der Termine für das Impfzentrum des Ennepe-Ruhr-Kreises sahen sich die Verantwortlichen am Sonntag konfrontiert. Gegen 15 Uhr bildete sich eine ungewöhnlich lange Schlange vor der Tür. Am Ende der Gespräche mit den Wartenden war der Grund gefunden: 60 Bürger waren im guten Glauben nach Ennepetal gekommen, für 15.20 Uhr einen Termin für die Impfung zu haben. Faktisch war dies aber nicht der Fall.
"Für Aussagen zu den Gründen für diese völlig fehlerhafte ´Zuviel-Vergabe´ von Terminen sind wir der falsche Ansprechpartner. Das System wird ja von der Kassenärztlichen Vereinigung betreut und betrieben. Es handelt sich aber wohl um einen Softwarefehler", so Astrid Hinterthür, Leiterin des Krisenstabs im Schwelmer Kreishaus.
Sie weiß: Der Ennepe-Ruhr-Kreis ist mit Blick auf diese Problem-Variante der Terminvergabe kein Einzelfall. Auch an anderen Impfzentren von Kreisen und kreisfreien Städten standen in den letzten Tagen schon urplötzlich Dutzende in der Annahme vor der Tür, einen Termin zu haben ohne einen zu haben. Da das Impfzentrum in Ennepetal Tag für Tag nur rund 170 Impfdosen geliefert bekommt, diese für die Terminpatienten verplant sind und folglich kaum Reserven aufgebaut werden können, mussten die Betroffenen am Sonntag ohne Impfung auf den Heimweg geschickt werden.
"Wir bedauern dies außerordentlich. Die ab 80-jährigen Bürger und ihre Begleitungen haben ihre Zeit leider umsonst investiert und sich unnötigerweise auf den Weg gemacht", so Hinterthür. Um ihnen dennoch eine Lösung anbieten zu können, wurden die Kontaktdaten aufgenommen. Auf diesem Weg wird ihnen nun ein Ersatztermin für diese Woche angeboten. Der dafür zusätzlich notwendige Impfstoff wird beim Land angefordert. "Zeitnah können wir damit die Erwartung geimpft zu werden also doch noch erfüllen. Damit verbunden ist aber leider das erneute Organisieren der Anreise nach Ennepetal", so Hinterthür.
Was ihr sowie den übrigen am Impfzentrum Beteiligten Sorgen bereitet: Auf Anfrage aus dem Kreishaus war KV Digital als für die Terminvereinbarung zuständige Einheit der Kassenärztlichen Vereinigung nicht in der Lage zu kontrollieren und mitzuteilen, ob es in den nächsten Tagen und Wochen ähnliche Überbuchungen im System gibt. Das Szenario von Sonntag könnte sich also wiederholen.
Autor:Thomas Meißner aus Witten |
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