Gegen den Plastikwahn!
Plastik ist seit einiger Zeit ja in aller Munde. Und das nicht nur verbal als Thema sondern, nun ja, wortwörtlich. Denn vieles von dem Kunststoffmüll der vergangenen Jahrzehnte, den wir produziert und weggeworfen haben, ist, wie mittlerweile bekannt, letztendlich in den Weltmeeren gelandet, wurde dort von den Fischen zum Teil gegessen und landet, da es nicht abbaubar ist, mit den Fischstäbchen wieder auf unseren Tellern. Lecker... Mittlerweile haben einige Unternehmen und auch die Politik reagiert. So will die EU-Kommission Plastikgeschirr, Plastikbesteck, Trinkhalme aus Plastik, Wattestäbchen und Plastikhalterungen von Luftballons von den Mitgliedstaaten verbieten lassen. Diverse Lebensmittelketten verkaufen an der Kasse keine Plastiktüten mehr, die kostenlose Abgabe von kleinen Tüten in bestimmten Drogerieketten wurde eingestellt. IKEA will noch einen Schritt weiter gehen und plant, bis 2020 den Verkauf Einweg-Artikeln, die aus Kunststoff bestehen, einzustellen. Strohhalme, Teller, Becher, Gefriertüten, Müllbeutel und mit Plastik beschichtete Teller und Becher werden aussortiert und durch Alternativen ersetzt. Gut so! Doch was bringt das alles, wenn wir Verbraucher nicht bei uns anfangen? Plastiktüten boykottieren, aber den Kaffee zum Mitnehmen im Einwegbecher kaufen, das ist kein wirklich sinnvoller Schritt. Zugegeben, manchmal geht es nicht anders. Aber was ich kürzlich in der Stadt sah, machte mich sprachlos. Vor einem Café stand eine Mitarbeiterin desselben, an ihrer Arbeitskluft genau zu erkennen, machte dort ihre sicher wohlverdiente Pause, rauchte eine Zigarette und trank einen Kaffee: aus einem Einwegbecher! Guten Tag!
Autor:Thomas Meißner aus Witten |
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