Fastenzeit: Gewohnheiten überdenken

Bernd Neuser ist Pfarrer der Johannisgemeinde.

Aschermittwoch, das bedeutet für viele nicht nur das Ende des Straßenkarnevals, sondern vielmehr den Beginn der Fastenzeit. Ursprünglich wurde bis Ostern hauptsächlich auf Fleisch verzichtet, heute wird das Fasten etwas weiter gefasst.
Sieben Wochen auf etwas verzichten steht dann für viele auf dem Programm, egal ob mit oder ohne religiösem Hintergrund. Die guten Vorsätze zum neuen Jahr sind noch lebhaft in Erinnerung, nur angefangen hat man damit noch nicht. Vielleicht auch aus Angst, dass man es sowieso nicht durchhält.
Dafür ist die Fastenzeit genau richtig. Nicht ganz sieben Wochen, das ist ein überschaubarer Zeitraum, da kann man mal probieren, wie sich Verzicht so anfühlt. Manch einer lässt das Auto mal ein paar Wochen stehen, andere verzichten auf Zigaretten und Alkohol oder auf Fernseher und Computer. Da geht es auch darum, seine Gewohnheiten zu überdenken oder zu überprüfen.
Für andere schließlich ist diese Zeit ein willkommener Anlass, Ernährungsgewohnheiten kurz- oder sogar langfristig umzustellen.
Was halten Sie davon? Verzichten Sie in den nächs­ten Wochen auf etwas? Fasten Sie vielleicht ganz traditionell (kein Fleisch, keine Milchprodukte, keine Eier, kein Alkohol)? Oder verbieten Sie sich vielleicht einfach mal ein paar Wochen lang den Griff zur Schokolade, den Chips oder den allzu lockeren Griff ins Portmonee, auch Shopping genannt? Schreiben Sie an die Redaktion wie immer per Post, Fax oder E-Mail oder beteiligen Sie sich hier online an unserer Diskussion.
Die guten Vorsätze zum neuen Jahr sind noch gut in Erinnerung, nur angefangen hat man damit noch nicht. Vielleicht auch aus Angst, dass man es sowieso nicht durchhält.
Wer gerne in der Gruppe fasten möchte, kann das mit der evangelischen Johannis-Kirchengemeinde tun. Was wer und wie fastet, entscheidet jeder für sich selbst.
Die Gemeinde fragt stellvertretend für viele Fastenwillige: „Bin ich wieder in die Kon­sumfalle gegangen in diesem Winter mit seinen weihnachtlichen Verlockungen? Bin ich eigentlich bei mir noch Herr im Hause, oder lasse ich mich bestimmen? Halte ich noch Maß, oder möchte ich das wieder üben?
Unter der Leitung Bernd Neuser, Pfarrer für Stadtkirchenarbeit, wird es um spirituelle Vertiefungen des Fastens gehen. Er sagt: „Ich selbst will dieses Jahr die sieben Wochen auf das Fernsehen und auf Fleisch verzichten. Ob mir das schwerfallen wird oder nicht, will ich ausprobieren. Ich habe aber schon einmal beim Fernsehfasten erlebt, was für neue Freiräume dabei entstehen. Fasten ist bewusster Verzicht, die Entscheidung, dass ich eine Zeit mein normales Konsumverhalten ändere. Viele Menschen der Kirchengeschichte haben intensiv gefastet, auch Jesus selbst. Wer fastet, kann erleben, dass aus dem Verzichten wieder neuer innerer Reichtum entstehen kann.“
Die Fastenzeit geht vom 22. Februar, Aschermittwoch, bis zum Ostersamstag 7. April. Die Tradition zu fasten ist in den katholischen Gemeinden stärker als in den evangelischen. Evangelische Christen haben aber in den letzten Jahrzehnten gerade durch die Aktion „7 Wochen ohne“ neue Wege des Fastens probiert, bis hin zum Klimafasten, dem Verzicht auf übermäßigen CO2-Ausstoß.
Treffpunkt ist jeweils das Johanniszentrum, Bonhoefferstraße 10. Die Termine sind: 22. Februar, Aschermittwoch, Mittwoch, 29. Februar; Dienstag, 6. März; Dienstag, 13. März; Dienstag, 20. März; Dienstag, 27. März; und Dienstag, 3. April; jeweils um 20 Uhr. Anmeldungen im Johannis-Gemeindebüro unter Ruf 9786230.

Autor:

Annette Schröder aus Bochum

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

6 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.