PCB in Witten
Ergebnisse Bodenproben im Umfeld der Firma SICO liegen vor
Dem Ennepe-Ruhr-Kreis liegen die Ergebnisse der Bodenproben im Umfeld der Firma SICO in Witten vor. Nach dem vorausgegangenen Löwenzahnscreening vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV), hatte der Kreis zusätzliche Bodenproben in Auftrag gegeben.
Zweck der Beprobung war, zu klären inwieweit die flockenartigen Partikelniederschläge zu Beginn des Jahres im Umfeld der Firma die PCB-(Hintergrund-)Gehalte in den umliegenden Böden beeinflusst hatten. Insgesamt wurden unter Einbeziehung der Ergebnisse des Löwenzahnscreenings und unter Beachtung der Hauptwindrichtung insgesamt sechs Bodenproben entnommen. Untersucht wurden die Proben auf die Stoffgruppe der PCB.
Entwarnung
Die Bewertung der Untersuchungsergebnisse erfolgte auf Grundlage der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung. In dem nun vorliegenden Bericht gibt das beauftragte Unternehmen Entwarnung. Der Prüfwert für Kinderspielflächen wurde in allen Fällen deutlich unterschritten. Die vorgefundenen Gehalte bewegen sich vielmehr insgesamt in einer Größenordnung, die im Bereich der weit verbreiteten Hintergrundwerte liegt. Aus den Ergebnissen lässt sich somit kein Erfordernis bodenschutzrechtlicher Maßnahmen ableiten und es besteht keine gesundheitliche Gefährdung für die Bevölkerung.
Hintergrund
Einsatz chlorhaltiger Vernetzer Der Ennepe-Ruhr-Kreis und das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) gehen seit letztem Jahr erhöhten PCB Werten im Gewerbegebiet Ennepetal-Oelkinghausen sowie im Wohngebiet am Büttenberg nach. Ausgangspunkt für das landesweite Untersuchungsprogram war der Fund von PCB in Ennepetal.
Im Zuge der Ursachenforschung und -ermittlung war klar geworden: Im Fokus steht ein Stoff, den das Unternehmen biw im Rahmen seiner Produktion einsetzt. Ein so genannter Vernetzer enthält Chlor und führt im Produktionsprozess unbeabsichtigt dazu, dass PCB 47, 51 und 68 entstehen, in die Umwelt gelangen und die Gesundheit der Bürger gefährden können. Dies geschieht sowohl über das mögliche Auftreten von weißen Flocken als auch über die Abluft.
Diese Erkenntnis rückte ähnlich produzierende Firmen in den Fokus der Behörden. Seit Anfang März 2020 war dann klar: Auch Flocken, die im Februar im Umfeld des Unternehmens SICO gefunden worden waren, sind hochgradig mit PCB 47, 51 und 68 belastet und müssen als gefährlicher Abfall eingestuft werden.
Autor:Nicole Martin aus Witten |
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