Eier-Knappheit

„Wenn in diesem Jahr zu Ostern die Eier knapp werden, dürfen wir dem Osterhasen keine Vorwürfe machen. Denn auch im Jahr 2012 wird der Osterhase keine Eier legen.“ Das erklärte der Vorsitzende des Geflügelwirtschaftsverbandes NRW, Karl-Frieder Kottsieper in Bonn.
„Fakt ist jedoch, dass in Deutschland etwa zehn Prozent der benötigten Eier zum Fest fehlen werden.“ Für den Eiermangel verantwortlich ist in erster Linie die EU-weite Umstellung der Haltungsbedingungen für Hennen. Dadurch fehlen zehn Prozent der bisher vorhandenen Legehennen in der gesamten europäischen Union. „Noch gravierender“, so Kottsieper, „ ist jedoch die Tatsache, dass wir in Deutschland nur einen Selbstversorgungsgrad von 65 Prozent bei Legehennen und Eiern erreichen. Jedes dritte Ei kommt heute schon aus dem Ausland.“ Auf NRW bezogen stellt sich die Situation noch deutlicher dar. „In unserem Bundesland werden nur unter 30 Prozent des Bedarfs an Eiern selbst produziert. Nirgendwo in Europa ist der Selbstversorgungsgrad so gering.“ Und das hat für den Geflügelhalter Kottsieper eindeutig politische Gründe. „Es ist uns Landwirten in den letzten Jahren immer schwerer gemacht worden, hier überhaupt noch Ställe zu bauen und Tiere zu halten. Deshalb dürfen wir uns nicht wundern, wenn in größten Mengen zugekauft werden muss. Nur leider gibt es bei der Exportware nicht immer die gleichen sehr anspruchsvollen Haltungsbedingungen, wie wir sie in NRW mit großem Aufwand anwenden.“ Der Vorsitzende des Geflügel-Wirtschafts-Verbandes ergänzte jedoch deutlich: „Wir Geflügelhalter in Deutschland fühlen uns dem nachhaltigen Tierwohl verpflichtet. Und wir sind in hohem Maße daran interessiert, den Menschen Lebensmittel zur Verfügung zu stellen, die auf bestem Niveau erzeugt worden sind.“

Autor:

Lokalkompass Witten aus Witten

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