Achtung Schulanfänger!

Ministerpräsidentin Kraftund Landesverkehrswacht fordern Rücksicht gegenüber Verkehrsanfängern.
Für zirka 150000 Erstklässler in Nordrhein-Westfalen hat die Schule begonnen. Von nun an müssen die i-Dötze viel Neues lernen: Der Tagesablauf ändert sich, es gibt viele neue Gesichter, und der Weg zur Schule ist noch unbekannt. Da Schulanfänger immer auch Verkehrsanfänger sind, appellierten NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Heinz Hardt, Präsident der Landesverkehrwacht, an alle Verkehrsteilnehmer, in den kommenden Wochen besonders aufmerksam unterwegs zu sein. Gerade im Umfeld von Schulen sollten Autofahrer immer die Geschwindigkeit reduzieren und sich bremsbereit halten. „Kinder nehmen ihre Umwelt anders wahr, reagieren spontaner als Erwachsene und können die Geschwindigkeit eines herannahenden Autos nicht richtig einschätzen“, betont Ministerpräsidentin Kraft. „Daher haben alle Verkehrsteilnehmer die Verpflichtung, auf Schulanfängerinnen und Schulanfänger besonders Rücksicht zu nehmen.“
LVW-Präsident Hardt appellierte an die Eltern, ihre Kinder auf dem Schulweg zu unterstützen: „In den ersten Tagen sollten die Erziehungsberechtigten den Nachwuchs zur Schule begleiten. Dabei kann man das Kind auf mögliche Gefahren aufmerksam machen und ihm die richtigen Stellen zum Überqueren einer Straße zeigen. Erst wenn sich das Kind wirklich sicher fühlt, sollte man es allein gehen lassen.“ Die vermeintlich sichere Fahrt im Auto ist allerdings keine gute Alternative für die Kinder, sind sich die Ministerpräsidentin und der LVW-Präsident einig: „Verkehrssicheres Verhalten kann man nur in der Verkehrswirklichkeit lernen. Wer seine Kinder vor Gefahren schützen will und sie deshalb im Auto zur Schule fährt, enthält ihnen wichtige Erfahrungen vor“, mahnte Ministerpräsidentin Kraft, die auch Schirmherrin der Landesverkehrswacht ist.
„Die Bewegung an frischer Luft sorgt außerdem dafür, dass die Kinder schon vor Schulbeginn reichlich Sauerstoff getankt haben und so dem Unterricht besser folgen können“, hob LVW-Präsident Hardt einen weiteren Vorteil hervor und ergänzte: „Wenn sich die Autofahrt zur Schule nicht vermeiden lässt, sollte man die Kinder in jedem Fall deutlich vor dem Schulgelände aus dem Auto lassen, um andere Schulkinder nicht zu gefährden und Gedränge zu vermeiden. Auch sind Eltern verpflichtet, ihre Kinder im Auto korrekt zu sichern - ganz gleich, wie kurz die Strecke ist.“ Gemeinsam mit Erstklässlern der Düsseldorfer Henri-Dunant-Schule, Schulleiterin Jutta vom Dorff, den Lehrerinnen und Lehrern sowie Eltern und Verwandten gaben heute die Ministerpräsidentin und der LVW-Präsident den Startschuss zur landesweiten Aktion „Brems Dich!
Schule hat begonnen“. Dabei machen die 65 Verkehrswachten in NRW mit Spannbändern, Plakaten und zahlreichen Aktionen auf die neuen Verkehrsteilnehmer aufmerksam und fordern die motorisierten Verkehrsteilnehmer zu einer rücksichtsvollen Fahrweise auf. Unterstützt werden sie von der Unfallkasse NRW, die die Verkehrssicherheitsaktion finanziell fördert.
Dass diese und ähnliche Aktionen nach wie vor notwendig sind, belegt ein Blick auf die Statistik: Im vergangenen Jahr verunglückten erstmals seit Jahren wieder mehr Kinder zwischen sechs und 14 Jahren auf den Straßen Nordrhein-Westfalens. Insgesamt kamen laut Polizei in 2011 mehr als 7.000 Kinder zu Schaden. Dies entspricht einem Anstieg um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr.