Wohnraum für Flüchtlinge ist knapp

„Der Stadt Witten stehen derzeit keine ausreichenden Kapazitäten für die Unterbringung von Flüchtlingen mehr zur Verfügung“, erklärt Bürgermeisterin Sonja Leidemann.
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Der Flüchtlingsstrom macht auch vor Witten nicht Halt. Waren es im Juli und August zusammen gerade mal 65 Asylbewerber, die Witten von der Bezirksregierung Arnsberg zugewiesen worden sind, hat die Zahl seitdem drast­isch zugenommen. Die Verantwortlichen bei der Stadt sprechen von einer „dramatischen Entwicklung“.

141 zugewiesene Flüchtlinge im September, 266 im Oktober und 233 im November sprechen eine deutliche Sprache. Bis Ende Dezember müssen voraussichtlich 300  weitere Personen untergebracht werden.
„Der Stadt stehen derzeit keine ausreichenden Kapazitäten für die Unterbringung von Flüchtlingen mehr zur Verfügung“, betont Bürgermeisterin Sonja Leidemann.
In den letzten zwölf Monaten hat die Stadt etwa 60 Gebäude und 41 Standorte für Containerlösungen begutachtet – mit ernüchternden Ergebnissen. Die Gebäude waren in einem schlechten Zustand, hatten meist keine Badezimmer; größtenteils handelte es sich um Abrissgebäude.
Kein Platz – und dennoch müssen die Flüchtlinge irgendwo untergebracht werden. „So kann man mit den Kommunen nicht umgehen“, sagt Sonja Leidemann verärgert. Da die Landesregierung jedoch nicht interessiert, ob Platz da ist oder nicht, muss man auf Notlösungen zurückgreifen. Angedacht war, die Turnhalle der Hardenstein-Gesamtschule ab der kommenden Woche als Notunterkunft zu nutzen. Doch am Donnerstag konnten kurzfristig 180 Plätze für die Flüchtlingsunterbringung auf dem Wohnungsmarkt (Monteurwohnungen) akquiriert werden, sodasss die Turnhalle, zumindest vorerst, weiterhin für den Schulsport zur Verfügung steht. Eine zusätzliche Entlastung könnte die geplante Anmietung des Thelen-Komplexes an der Brauckstraße bringen, worüber der Rat am 14. Dezember entscheiden wird. Im Falle eines positiven Beschlusses könnten dort, nach dem Einbau von Küchen und sanitären Anlagen, etwa 600 Flüchtlinge untergebracht werden.
Doch spätestens im kommenden Jahr wird die Entwicklung noch dramatischer werden. In einem Informationsschreiben der Stadt heißt es „Es werden weiterhin Wohnungen angeboten, die Angebote nehmen jedoch aufgrund der Vielzahl der bereits angemieteten Wohnungen ab. Jede geeignete Wohnung wird für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt.
Die Möglichkeiten zur Anmietung von Monteurwohnungen sind nahezu ausgeschöpft. Es sind nur noch vereinzelte und zeitlich befristete Anmietungen möglich, die den Bedarf an Wohnraum nicht abdecken können.“ Dass dieser Bedarf jedoch besteht, belegt die Tatsache, dass nach derzeitigem Stand im Jahr 2016 mit mindestens 1100 zugewiesenen Flüchtlingen für Witten gerechnet werden muss.

Die Stadt hat dazu ein paar Zahlen und Fakten zusammengestellt, diese findet man hier

„Der Stadt Witten stehen derzeit keine ausreichenden Kapazitäten für die Unterbringung von Flüchtlingen mehr zur Verfügung“, erklärt Bürgermeisterin Sonja Leidemann.
Haus Bommerholz gehörte zu den ersten Immobilien in Witten, die von Flüchtlingen bezogen ­werden konnten. (Das Foto entstand noch vor dem Umbau.)
Autor:

Walter Demtröder aus Witten

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