Vierzehnmal Rente? Eine echt feine Sache
Pension:
ein deutsch-österreichischer
Vergleich
Deutsche reißen gerne Witze über Österreicher. So werden die Ösis oft Kraxelhuber, Österschleicher oder gar Schluchtensch... genannt. Doch beim Renten-
vergleich vergeht uns "Piefkes" das Lachen gründlich.
Während ein deutscher Rentner im Schnitt über monatliche
1176 Euro verfügt, darf sich ein österreichischer Pensionär durchschnittlich über 545 Euro mehr freuen. Und das erstaunlicherweise gleich 14-mal im Jahr. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der gewerkschaftlichen "Hans-Böckler-Stiftung".
Grund für diesen beachtlichen Mehrwert ist - obwohl sich Deutschland und Österreich sozial, wirtschaftlich und politisch sehr ähnlich sind - ein höherer Rentenbeitrag. Im schönen Alpenland lag er dort 2014 bei 22,8 Prozent im Vergleich zu 18,9 Prozent hierzulande. Allerdings werden in Österreich die Arbeitgeber stärker belastet, sie zahlen monatlich 12,55 Prozent und nicht wie in Deutschland, die Hälfte des Beitrags.
Dass Deutschland bei den Rentenzahlungen - obwohl in diesem Jahr eine vergleichsweise kräftige Erhöhung (4,25 Prozent West, 5,95 Prozent Ost) avisiert wird, die jedoch einem Minirenten-Empfänger nicht über die Armutsgrenze (979 Euro) verhilft - deutlich unter dem österreichischen Niveau bleibt, zeigt auch eine Ende 2015 veröffentliche Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Sie hat festgestellt, dass Deutschland im internationalen Vergleich nur auf ein sehr niedriges Rentenniveau kommt, Österreich dagegen zählt zu den Top Ten.
Und - noch schlimmer -: Bezogen auf das letzte Einkommen, werden deutsche Durchschnittsverdiener(innen), die im Jahre 2030 im Alter von 65 Jahren nach 45 Versicherungsjahren in Rente gehen, nach OECD-Berechnungen gerade einmal 43 Prozent vom ehemaligen Brutto erhalten. Die Zahlungen an österreichische Rentner dagegen liegen zukünftig mit 78 Prozent deutlich höher.
Autor:Alfred Möller aus Witten |
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