Stichwahl gewonnen: Sonja Leidemann bleibt Bürgermeisterin von Witten
Es war genau 59 Minuten nach Schließung der Wahllokale, als Witten wusste, wer in den kommenden fünf Jahren die Stadt regieren würde: Sonja Leidemann bleibt im Amt.
Um 18.59 Uhr stand es fest: 16 058 Wittener stimmten für die amtierende Bürgermeisterin, rund 2 500 mehr als noch beim ersten Wahlgang am 13. September. Dies gibt ihr einen Stimmenanteil von 63,64 Prozent, ihr Herausforderer Frank Schweppe, der gemeinsame Kandidat von SPD und CDU, erhielt Zustimmung von 36,36 Prozent der Wähler. Erschreckend gering war die Wahlbeteiligung. Lag sie vor zwei Wochen noch bei 39,15 Prozent, gingen heute nur noch 32,33 Prozent der Wahlberechtigten an die Urnen. Für einen Wittener im Ratssaal am Wahlabend lag diese geringe Beteiligung vor allem an der Art und Weise, wie die Parteien und deren Kandidaten in den letzten Monaten miteinander umgegangen sidn: „Das war einfach nur peinlich.“ Eine Wittenerin meinte: „Ich hätte eine Veränderung gut gefunden. Aber es war ja auch keine Themen- sondern eine reine Personenwahl.“
Stimmen zum Wahlergebnis
Sonja Leidemann: „Ich bin stolz und glücklich über das Ergebnis und danke allen Unterstützern. Nun will ich wieder mit Rat und Verwaltung sachorientiert weiter arbeiten. Ich hoffe, dass Angriffe, vor allem die unter der Gürtellinie, in Zukunft ausbleiben. Auch von Frank Schweppes guter Mitarbeit in Zukunft bin ich überzeugt.
Frank Schweppe: „Sonja Leidemann war in der Lage, ihre Anhänger mehr zu mobilisieren, zur Wahl zu gehen. Warum dies den Parteivorsitzenden von SPD und CDU hier in der Stadt in meinem Fall nicht gelungen ist, vermag ich nicht zu sagen. Ich werde, wie schon in den letzten 20 Jahren, weiter erfolgreich meine Kraft für Witten einsetzen. Leider hat die Amtsinhaberin bei dieser Wahl diesen Erfolg für sich eingeheimst.
Christa Weiß, Bürgermeisterkandidatin der Linken: „Natürlich war Sonja Leidemann nach mir nur die zweitbeste Lösung. Wir werden im Rat aber weiterhin konstruktiv mitarbeiten, um die Probleme der Stadt zu lösen.“
Ralf Kapschak, SPD-Stadtverbandsvorsitzender in Witten: „Natürlich bin ich enttäuscht über das Ergebnis. Die Niederlage von Frank Schweppe ist sicherlich auf die niedrige Wahlbeteiligung zurückzuführen, und die wiederum auf das Schauspiel, das die Politik in Witten geboten hat, für das man auf großen Bühnen hätte Eintritt nehmen können. Jetzt gilt es, dass die große Koalition in der Stadt wieder in der Sache arbeitet und das Frau Leidemann dazu auch bereit ist.“
Stefan Borggraefe, Bürgermeisterkandidat der Piratenpartei: „Wir werden so wie bisher mit der Bürgermeisterin im Rat und der Verwaltung konstruktiv zusammenarbeiten.“
Autor:Thomas Meißner aus Witten |
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