Schüler schreiben: Die Projektfabrik macht Schule

Das Café Leye an der Bahnhofstraße war 34 Jahre über die Stadtgrenzen hinaus bekannt, hatte nun aber seit vier Jahren leergestanden.
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  • hochgeladen von Anna Große-Kreul

Die Klasse 8b des Schiller-Gymnasiums hat sich an einem Zeitungsprojekt beteiligt. Einige Beiträge daraus erscheinen in diesem Internetforum und in der Druckausgabe von „Witten aktuell“.

Von Nellie Grüny

Wer in den letzten Monaten durch die Wittener Fußgängerzone gelaufen ist, konnte die Verwandlung des alten Cafés Leye miterleben.

Das Café war 34 Jahre über die Stadtgrenzen hinaus für die selbstgemachten Torten und Pralinen des Ehepaars Pfeffer bekannt, hatte nun aber seit vier Jahren leergestanden. Jetzt ziert ein bunter Drache den Eingangsbereich, und der Name „Die Schule“ weckt Erinnerungen an Klassenzimmer und Nachsitzen.
Mit Berit Schürmann, die den Innenausbau der Schule koordiniert hat und die bei der Projektfabrik, der „Mutter“ der Schule, im Geschäftsführungssekretariat tätig ist, wird im Gespräch sehr schnell deutlich, dass man seine alten und nicht immer schönen Vorstellungen von Schule hier getrost über Bord werfen kann: „Schule“ bedeutet im ursprünglichen Sinn „freie Zeit“ und dies im eigenen schnellgetakteten Arbeitsalltag wieder zu beleben und mit Muße und Aufmerksamkeit sich neuen Dingen zu widmen, wollen die sechs Teammitglieder, die gemeinschaftlich und ohne starre ­Hierarchie zusammenarbeiten, hier etablieren.Bereits 2008 sicherte sich Sandra Schürmann, eine von drei Geschäftsführern und die Gründerin der Projektfabrik, die Domain „Schule.org“.
Im Oktober wurde die Schule tatsächlich eröffnet, und heute sind die 38 Wittener und bundesweit zirka 100 Mitarbeiter der Projektfabrik die „Schüler“, die sich im alten Café Leye in Bewegungsarbeit, Vorträgen und Kulturveranstaltungen weiterbilden. Aber auch ehemalige Projektteilnehmer können sich dort engagieren und die Angebote wahrnehmen.
Zu diesem Zweck wurde das Café, das sich über zwei Etagen erstreckt, mit moderner Veranstaltungstechnik ausgerüstet. Die obere Etage wurde komplett leergeräumt, wobei jedoch der 50er-Jahre-Stil und das Flair erhalten wurden. Hier ist Platz für die Angebote der Schule wie zum Beispiel Schwertkampf und Theater­aufführungen.
Auch der WDR interessiert sich für den Veranstaltungsort und plant eine Kooperation bei den nächsten Wittener Tagen für neue Kammermusik. Im Erdgeschoss soll in Zukunft ein Stehcafé der besonderen Art entstehen, für das die Verbindung zur Kultur eine besondere Rolle spielt.
Auch wenn „Die Schule“ sich nicht in erster Linie an die Wittener Bürger wendet, werden wir von ihr sicher in Zukunft noch eine Menge mitbekommen.

Autor:

Anna Große-Kreul aus Witten

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