Projekt der Caritas Witten: Hilfsangebote bündeln

Welcome lautet der Name des Projektes, mit dem die Caritas Kompetenzen in der Migrationsarbeit bündeln will. Marek Schirmer und Christine Henkel (vorne) werden in den nächsten drei Jahren die Verantwortung tragen. Rolf Erdmeier (links oben) vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge unterstützt das Projekt. Stephanie Rohde als Leiterin des Fachdienstes für Integration und Migration der Caritas in Witten hat das Projekt mit auf den Weg gebracht. Foto: Lukas
  • Welcome lautet der Name des Projektes, mit dem die Caritas Kompetenzen in der Migrationsarbeit bündeln will. Marek Schirmer und Christine Henkel (vorne) werden in den nächsten drei Jahren die Verantwortung tragen. Rolf Erdmeier (links oben) vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge unterstützt das Projekt. Stephanie Rohde als Leiterin des Fachdienstes für Integration und Migration der Caritas in Witten hat das Projekt mit auf den Weg gebracht. Foto: Lukas
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Hilfsangebote für Migranten gibt es in Witten viele. Die Stadtverwaltung verfügt über ein bemerkenswertes Adressverzeichnis, das viele verschiedene Dienste aufführt, die Hilfsangebote für Einwanderer aufführt.
„Die Stadt Witten ist diesbezüglich vorbildlich aufgestellt“, sagt Stephanie Rohde, Leiterin des Fachdienstes für Integration und Migration des Caritasverbandes der Ruhrstadt.
Dennoch lassen sich Strukturen verbessern, Ideen bündeln. „Welcome! Willkommenskultur Hand in Hand“ lautet der Name eines Projektes, das der Caritasverbandes Witten am 1. September gestartet hat. Gefördert wird dies vom Bielefelder Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Ziel dieses Projektes ist es, Erfahrungen zu bündeln, über die die Wohlfahrtsverbände verfügen. Auf Kreis- und Stadtebene soll - wie es im Fachjargon genannt wird - der vorhandene Koordinierungsbedarf erkundet werden. Frei formuliert heißt das: Es gibt zwar ein riesiges Angebot an Hilfs- und Unterstützungsmaßnahmen, jeder Verband aber kocht sein eigenes Süppchen. Das ist keine böse Absicht. Jeder Verband hat im Laufe der Jahre seine Strukturen entwickelt. Und mit diesen Strukturen besondere Schwerpunkte gesetzt und unter Umständen auch sehr spezifische Fähigkeiten entwickelt. Die Caritas in Witten etwa bietet jeden Tag Deutschkurse an. Auch Computerkenntnisse können erworben werden, der Fachdienst für Integration und Migration hilft bei Bewerbungen. Im letzten Jahr haben diese Angebote 425 Menschen in Anspruch genommen.
„Welcome! Willkommenskultur Hand in Hand“ richtet sich somit auf der einen Seite zunächst einmal an die Menschen, die hauptamtlich in der Flüchtlingsberatung arbeiten, in Migrationsdiensten tätig sind oder die für Ausländerbehörden arbeiten. Aber es wendet sich auch an jene Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. Es sind zunächst einmal die Akteure hinter den Kulissen, wie Marek Schirmer sie nennt. Der Caritas-Mitarbeiter ist für das Projekt zusammen mit der Diplom-Sozialarbeiterin Christine Henkel verantwortlich, die selbst seit 25 Jahren in der Migrationsberatung arbeitet und um die schwierigen Verwaltungsabläufe weiß, in denen sich die Migranten bewegen. „Wie lassen sich Strukturen effizienter gestalten?“, fragt sie. Manchmal wird man betriebsblind, wenn man in diesem Umfeld arbeitet, weiß die 55-Jährige. Man kennt die Abläufe, man kennt die Kollegen anderer Sozialverbände und der Ausländerbehörden – und übersieht dabei oft, dass es vielleicht auch einfacher ginge. Effizienter, gebündelter. Daher ist Hartmut Claes, Leiter des Caritasverbandes in Witten, froh darüber, dass „Welcome!“ gefördert wird. Es gibt die Möglichkeit, jenseits des Tagesgeschäftes genau dieses zu hinterfragen. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt. Von den Ergebnissen sollen dann nicht nur die Verbände und Behörden profitieren können, Nutznießer sind vor allen Dingen, betont Marek Schirmer, Neuzuwanderer mit einer dauerhaften Bleibeperspektive. Gerade für sie sollte es einfacher werden, sich im Behörden- und Hilfsdschungel zurecht zu finden.
Ein wesentlicher Eckpunkt des Projektes wird die Erhebung der Ausgangs- und Bedarfslage der beiden Ausländerbehörden im Ennepe-Ruhr-Kreis sein. „Wir werden die Fragen, was die Zuwanderer von uns erwarten und wie wir unseren Service und unsere interkulturelle Ausrichtung verbessern können, daher auch in den Fokus rücken“, erklärt Kathrin Berens, Leiterin der EN-Ausländerbehörde in Schwelm, die das Projekt der Caritas ausdrücklich unterstützt und auf die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen gespannt ist.

Autor:

Christian Lukas aus Witten

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