Petition für die Psychiatrie
Mangelversorgung psychisch erkrankter Menschen in Witten: Es fehlt an 79 stationären und 21 halbstationären Betten. Das hat das NRW-Gesundheitsministerium bereits 2019 festgestellt, allerdings den Bau einer eigenen Psychiatrie auf dem Gelände des evangelischen Krankenhauses Witten (EvK) abgelehnt.
Damit sich Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann noch einmal mit den Wittener Plänen beschäftigen muss, haben Lea Banger, stellvertretende Vorsitzende FDP Witten, und Siegmut Brömmelsiek, Fraktionsvorsitzender WBG, im April die Online-Petition „Psychiatrie in Witten für Witten“ gestartet. „Wir waren der Meinung, dass die Stimmen der Wittener gehört werden müssen“, sagt Lea Banger.
Um das Ziel zu erreichen, waren 1.200 Unterschriften nötig. Mehr als 2.600, davon 2.000 aus Witten, sind es geworden, und die Petition ist nun auf dem Weg nach Düsseldorf.
Parallel dazu läuft ein Klageverfahren vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen. Eine Entscheidung wird im Herbst dieses Jahres erwartet.
Aktuell müssen Wittener Bürger zur psychiatrischen Versorgung in die Krankenhäuser in Hattingen-Niederwenigern oder Herdecke. Besonders in der Gerontopsychiatrie, wo auch die Angehörigen bereits älter sind, sei das unzumutbar, so die Verantwortlichen vom EvK.
Ursprünglich war der Bau einer Psychiatrie auf dem EvK-Gelände mit 79 stationären und 21 halbstationären mit Kosten von 18 Millionen Euro veranschlagt worden. Nun möchte man zumindest eine Kompromisslösung mit 50 stationären und 20 halbstationären Betten erreichen. Die Kosten hierfür würden sich auf 15 Millionen Euro belaufen.
Doch unabhängig davon, was letztlich mit der Petition erreicht und wie das Amtsgericht Gelsenkirchen entscheiden wird, sind sich die Verantwortlichen sicher: „Wir rechnen damit, dass der Bedarf in den kommenden Jahren drastisch steigen wird.“
Autor:Walter Demtröder aus Witten |
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