Stationäre Psychiatrieplätze
Landesregierung bremst Witten aus
Die Landtagsabgeordneten für den Ennepe-Ruhr-Kreis, Prof. Dr. Rainer Bovermann, Dr. Nadja Büteführ, Hubertus Kramer (alle SPD) und Verena Schäffer (Bündnis 90/Die Grünen) äußern sich enttäuscht zum gescheiterten Kompromiss um den Ausbau von Psychiatrieplätzen im EN-Kreis:
„Wir finden es sehr schade und auch unerklärlich, dass zwischen den Beteiligten keine Einigung erzielt werden konnte und nun das CDU-geführte Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW eine finale Entscheidung getroffen hat. Die Entscheidung des Ministeriums sieht einen Ausbau von Plätzen in Hattingen, Herdecke und Gevelsberg vor. Aufgrund der derzeitigen Gesetzeslage sieht das Ministerium keine Möglichkeit für einen Ausbau gerontopsychiatrischer Plätze in Witten. Die Chance einer Einigung wurde von Minister Laumann vertan.
Als zuständige Landtagsabgeordnete für den EN-Kreis haben wir in den letzten Wochen viele Gespräche mit den Beteiligten und auch mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales geführt. Ziel war es, einen Kompromiss zu finden, durch den sowohl die bestehenden Angebote im EN-Kreis gestärkt als auch ausreichend Psychiatrieplätze in Witten gewährleistet werden, die den erhöhten Bedarf vor Ort berücksichtigen.
Die Notwendigkeit zusätzlicher Psychiatrieplätze im EN-Kreis ist unstrittig. Es ist wünschenswert, die vorhandenen Standorte im Kreis zu erhalten, gleichzeitig ist es aber erforderlich, eine wohnortnahe Versorgung sicherzustellen, damit die betroffenen Menschen keine weiten Wege auf sich nehmen müssen.“
Besonders die für Witten zuständigen Abgeordneten Dr. Nadja Büteführ und Verena Schäffer kritisieren, dass die Wittener Anliegen vom Laumann-Ministerium in keinster Weise berücksichtigt wurden.
Damit bringen sie zum Ausdruck, was die Wittener erwartet und erhofft und was alle Fachleute vor Ort als Verbesserung der Situation psychisch Kranker gefordert hatten: Die Schaffung einer stationären Versorgung in Witten. Zwar wurde die Situation für Witten etwas verbessert, weil jetzt nur noch Herdecke für die Aufnahme zuständigig ist und nicht mehr das weit entfernte und schwer zu erreichende Niederwenigern. Aber eine wohnortnahe Versorgung, wie sie das evangelische Krankenhaus in Witten einrichten wollte, wäre die bessere Lösung im Interesse der Betroffenen und ihrer Angehörigen gewesen.
Quelle: Pressemitteilung der Landtagsabgeordneten von SPD und Grünen aus dem Ennepe-Ruhrkreis
Autor:Joachim Drell aus Witten |
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