Kein Platz für Rassismus
Zahlreiche E-Mails erreichen die Redaktion Tag für Tag. Viele kommen von Ihnen, liebe Leser, und bitten um die Veröffentlichung von Informationen über Ihren Verein, die Kita nebenan, den vergangenen Sportwettkampf. Und eine ganze Menge an E-Mails erreichen uns von Institutionen, die nichts mit Witten zu tun haben, die werden dann gelöscht. Auch viele kommerzielle Nachrichten kommen bei uns an, die ebenfalls nicht veröffentlicht, sondern gelöscht werden. Dann gibt es noch die E-Mails, die uns einen Millionengewinn versprechen, wenn wir denn nur einige tausend Euro auf ein garantiert sicheres Konto, wahlweise in Taiwan, Hongkong oder Südafrika, überweisen würden. Was wir damit machen? Sie ahnen es, löschen natürlich. Problematischer wird es jedoch bei E-Mails kruden politischen Inhalts mit Verschwörungstheorien und zweifelhaften, rechten Thesen. Reagieren oder Ignorieren ist dann meist die Frage. Bislang entschieden wir uns für Letzteres und haben: gelöscht. Doch vergangene Woche bekamen wir eine E-Mail mit dem Betreff "Reißt die Holocaust-Denkmäler ab!" Beigefügt war ein Link zu einer Seite mit dem Wortinhalt "Heilgermanien". Einmal darauf geklickt, öffnete sich eine Seite rassistischen, faschistischen, antisemitischen, volksverhetzenden, den Holocaust leugnenden Inhalts, dass die braune Sauce nur so aus dem Monitor lief. Und jetzt? Wieder einfach löschen? Nein! Wir gingen zur Polizei und erstatteten Anzeige gegen den Betreiber dieser Seite wegen eben des oben beschriebenen Inhalts. Der aufnehmende Beamte schaute auf die Homepage und gab uns in unseren Befürchtungen Recht. Nun wird sich ein Sachbearbeiter um die Anzeige kümmern und sie an den Staatsschutz weiterleiten. Im Vertrauen auf unseren Rechtsstaat und seine Institutionen hoffen wir nun, dass er tätig wird. Spinner kann man ignorieren, Verbrecher muss man bekämpfen. Guten Tag!
Autor:Thomas Meißner aus Witten |
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