Equal Pay Day in Witten
Gerechte Bezahlung in der digitalen Arbeitswelt

Cornelia Prill ist Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Witten. | Foto: Demtröder/Archiv
  • Cornelia Prill ist Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Witten.
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Unter dem Motto „Equal Pay 4.0 – gerechte Bezahlung in der digitalen Arbeitswelt“ fordert die diesjährige Kampagne des Equal Pay Days in Witten dazu auf, die Chancen der digitalen Transformation der Arbeitswelt zur Schließung der Lohnlücke in Deutschland zu nutzen.

Kerngedanke der Kampagne 2022, den Wittens Gleichstellungsbeauftrage Cornelia Prill auch vor Ort in die Köpfe tragen will, ist dieser: „Die Digitalisierung selbst kann gar nichts. Denn sie entwickelt sich nicht von selbst und kommt auch nicht plötzlich auf uns zu. Wir gestalten sie. Das ist unsere Chance: Wir können bei der Gestaltung einen Schwerpunkt auf gleiche Bezahlung von gleicher und gleichwertiger Arbeit legen“, erläutert Prill am heutigen 7. März, dem Equal Pay Day 2022.
„Um Gleichberechtigung in der digitalisierten Arbeitswelt sicherzustellen, müssen unter anderem folgende Voraussetzungen erfüllt werden“, skizziert Prill:

  • Guter und gleichberechtigter Zugang zu digitaler Bildung für Frauen und Männer muss sichergestellt werden.
  • Frauen sollten im Bereich KI, also Künstliche Intelligenz, wie überhaupt in allen MINT-Berufen stärker repräsentiert sein.
  • Nur wenn Programmierungsteams divers aufgestellt sind, können sie Algorithmen und KI entwickeln, die nicht auf verzerrenden Vorannahmen (biases) fußen: Technologien, die von männlich dominierten Teams und Unternehmen entwickelt wurden, können geschlechtsspezifische Vorurteile widerspiegeln – weil sich die vermeintliche Objektivität der Maschinen aus der Subjektivität der Menschen speist.
  • Damit Frauen und Männer von den Möglichkeiten mobiler und flexibler Arbeitsformen gleichermaßen profitieren, muss die Präsenzkultur überwunden werden.
  • Investorinnen und Investoren müssen durch den aktiven Einbezug von Geschlechterfaktoren in Investitionsanalysen die Förderung von weiblichen Gründungen stärken, sodass der Anteil der von Frauen gegründeten Startups im Bereich Digitalisierung sich erhöht und die weibliche Perspektive bei Gestaltung und Nutzung von digitalen Produkten berücksichtigt ist.
  • Vorurteilsfreie und geschlechterneutrale pädagogische Konzepte in Schule, Hochschule und bei der beruflichen Beratung. Die digitale Zukunft muss von allen gestaltet werden. Frauen sind wichtig als Programmiererinnen, als Wissenschaftlerinnen, als Quereinsteigerinnen, als Nutzerinnen.

Alle Informationen zur diesjährigen Kampagne und zur Historie des Equal Pay Days findet man online unter www.equalpayday.de.

Equal Pay Day Kampagne

Die Equal Pay Day Kampagne wurde 2008 durch den Business and Professional Women (BPW) Germany e.V. initiiert und wird seitdem vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Der Equal Pay Day markiert symbolisch den Tag im Jahr, bis zu dem Frauen bezogen auf das Gehalt von Männern rein rechnerisch kostenlos arbeiten.

Autor:

Nicole Martin aus Witten

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