Bürgersprechstunde "Hoch Zwei"
Wittens Bürgermeisterin Sonja Leidemann ist über einen SPD-Termin am kommenden Freitag, 29. Juli, verärgert. Ist dies die Fortsetzung eines "Polit-Gezänks"?
„Meine regelmäßige Bürgersprechstunde ist mir seit Beginn meiner Amtszeit besonders wichtig“, betont Bürgermeisterin Sonja Leidemann. Auch in diesem Jahr ist sie deshalb mit der „Rollenden Sprechstunde“ unterwegs: Noch in diesem Monat kann man mit ihr in Herbede am kommenden Freitag, 29. Juli, auf dem Platz an der Schmiede zwischen 10 und 12 Uhr während des Wochenmarkts ins Gespräch kommen.
Im August macht die Bürgermeisterin dann in Annen (Freitag, 5. August, Marktplatz) und auf den Schnee (Mittwoch, 17. August, Auf dem Schnee 1) Station, um sich mit interessierten Bürgern auszutauschen, die sie mit ihren Bürgersprechstunden im Rathaus nicht erreicht: „Jeder kann kommen und mir sein Anliegen erläutern. Manchmal findet man im offenen Gespräch Lösungen, die im Schriftverkehr nicht zu erreichen wären.“ Während man sich zu den Bürgersprechstunden bei Sonja Leidemann im Rathaus vorher anmelden muss, ist die „Rollende Sprechstunde“ anmeldefrei.
Auf "Sprechstunde" folgt "Sprechstunde"
Am Freitag sollten sich politisch interessierte Wittener besonders viel Zeit nehmen. Auf dem Platz an der Schmiede bekommen sie nämlich die doppelte Portion Aufmerksamkeit geschenkt. Kaum ist die "Rollende Sprechstunde" der Bürgermeisterin vorbei, bitten die SPD-Ratsfrauen Petra Schubert und Sabine Marunga sowie das SPD-Kreitagsmitglied Renate Kümeke zur "mobilen Bürgersprechstunde". Zwischen 12.30 Uhr und 13.30 Uhr möchte das Trio an gleicher Stelle wie zuvor die Bürgermeisterin wissen, wo in Witten möglicherweise der Schuh drückt. Dies wirkt wie eine Verlängerung des Kommunalwahlkampfs und der Bürgermeisterwahl 2015, wie ein "Polit-Gezänk". Seinerzeit wurde Leidemann auf Betreiben des Ortsvereins Heven aus der SPD ausgeschlossen, weil es unvereinbar mit der Mitgliedschaft in der Partei sei, dass Amtsinhaberin Leidemann gegen ein anderes SPD-Mitglied, Frank Schweppe kandidiere. Die Tatsache, dass das Kommunalwahlrecht eine Kandidatur aus dem Amt heraus ausdrücklich erlaubt, spielte für die hiesigen Genossen keine Rolle. Der Ausschluss wurde letztlich tatsächlich vollzogen, Leidemann gewann als freie Kandidatin die Stichwahl gegen Herausforderer Schweppe haushoch mit 63,6 Prozent. Und siegte noch einmal über ihre "Parteifreunde": Die Bundes-Schiedskommission der SPD hob die Entscheidungen der Vorinstanzen auf Orts- und Landesebene Ende 2015 wieder auf.
"Ich halte das für unglücklich!"
Nun die seltsame Terminierung am kommenden Freitag. Sonja Leidemann, erst durch "Witten aktuell" darauf aufmerksam gemacht, reagiert überrascht: "Ich halte das im Grundsatz für sehr unglücklich. Ich war der Meinung, dass hier wieder Friede eingekehrt sei." Selbstverständlich, so unterstreicht Leidemann, stehe es Ratsmitgliedern völlig frei und sei wünschenswert, mit den Bürgern im Dialog zu stehen. "Warum allerdings eine solche Terminierung an selber Stelle vorgenommen wurde, verstehe ich nicht. Meine Termine der ´Rollenden Sprechstunde´ sind jedenfalls weit im Voraus bekannt und angekündigt. Da werde ich sicher noch eine Nachfrage stellen", erklärt Leidemann, die die Zusammenarbeit mit den Parteikollegen nach dem Eklat als "sachorientiert und ordentlich" bezeichnet.
SPD-Trio insgesamt mit vier Terminen
Das Trio der SPD-Damen reist am Freitag übrigens noch weiter durch die Stadt. Schubert, Marunga und Kümeke sind von 14 bis 15 Uhr in der Innenstadt an der Ecke Annenstraße/Ardeystraße, ab 15.15 Uhr an der Ecke Breslauer Straße/Königsberger Straße und von 16.30 bis 17.30 Uhr an der Ecke Schleiermacherstraße/Rüdinghauser Straße anzutreffen.
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
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