Arbeitslosigkeit in Witten nur geringfügig zurückgegangen

Der Rückgang der Arbeitslosigkeit zum Ende des Jahres war in Witten nur sehr gering: 4.195 Arbeitslose sind zurzeit in Witten gemeldet. Im November waren es noch 4.212. An der Arbeitslosenquote von 8,3 Prozent ändert sich dadurch nichts.

Und auch ein Trend ist daran nicht absehbar: Es wird für Januar mit deutlich steigenden Arbeitslosenzahlen gerechnet.

Der Arbeitsmarkt im Ennepe-Ruhr-Kreis habe sich laut Agentur für Arbeit Hagen zum Jahresende weiterhin in guter Verfassung gezeigt. Die Zahl der Arbeitslosen sank im Vormonatsvergleich leicht um 74 auf 11.225. Die Arbeitslosenquote veränderte sich dadurch nicht, sie lautet weiterhin 6,6 Prozent. Vor zwölf Monaten waren es 7,0 Prozent. Insgesamt lag die Arbeitslosenzahl um 562 niedriger als ein Jahr zuvor.
„Die Entwicklung ist wie zum Jahresende üblich, aber die regionalen Unterschiede sind nach wie vor groß. Insgesamt haben wir noch eine stabile Beschäftigung, die von der milden Witterung begünstigt wird. Für den Januar erwarte ich aber einen jahreszeitlich bedingten deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit auch im Kreis“, sagt Marcus Weichert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. „Aktuell gibt es in allen EN-Städten zusammen fast 102.800 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, 2000 oder 2,0 Prozent mehr als vor einem Jahr und 7,9 Prozent mehr als vor fünf Jahren. Die Beschäftigung in NRW ist dagegen seit 2010 sogar um 9,3 Prozent gestiegen. Die Entwicklung im Kreis war damit zwar leicht unterdurchschnittlich – aber deutlich günstiger als in der Stadt Hagen.“
Im Jahresdurchschnitt 2015 waren 11.770 Menschen im Ennepe-Ruhr-Kreis arbeitslos gemeldet, 786 oder 6,3 Prozent weniger als 2014. In der Arbeitslosenver-sicherung gab es mit 3.515 genau 7,8 Prozent weniger als im Durchschnitt 2014, bei der Grundsicherung 8.255 oder 5,6 Prozent.
„Die generelle Beschäftigungssituation war 2015 im Kreis besser als im Jahr zuvor. Die Aufnahmefähigkeit des Marktes verbesserte die Wiedereingliederungschancen der Erwerbslosen in nahezu allen Zielgruppen. Die Situation der Langzeitarbeitslosen hat sich mit einem jahresdurchschnittlichen Rückgang um 5,9 Prozent deutlich verbessert. Auch bei den Schwerbehinderten gab es 3,0 Prozent Erwerbslose weniger“, so Weichert. „Die größten Gewinner aber waren die jüngeren Arbeitslosen. Bei den unter 25-Jährigen gab es einen Rückgang um 12,3 Prozent.“

Lokale Besonderheiten

Zum Jahresende präsentierte sich der Arbeitsmarkt in den Kommunen innerhalb des Ennepe-Ruhr-Kreises wieder sehr unterschiedlich: In Herdecke (+ 3 auf 579 Arbeitslose) und Wetter (+ 3 auf 645) änderte sich im Dezember fast nichts, ebenso in Breckerfeld (+ 5 auf 201). Nur Sprockhövel hatte einen deutlicheren Anstieg (+ 21 auf 484), was durch die Rückgänge in Schwelm (- 10 auf 1115) Gevelsberg (- 11 auf 999), Ennepetal (- 15 auf 1.085), Witten (- 17 auf 4.195) und Hattingen (- 53 auf 1.922) mehr als ausgeglichen wurden.
Im Vorjahresvergleich hat nur Ennepetal derzeit eine etwas höhere Erwerbslosigkeit.

Gesamteinschätzung

Mit dem Berichtsmonat ging laut Agentur für Arbeit "ein für den Kreis gutes Arbeitsmarktjahr positiv zu Ende". 2015 sei für den EN-Arbeitsmarkt noch günstiger gewesen als 2014. Die Betriebe entließen im Laufe des Jahres 9.344 Menschen in die Arbeitslosigkeit und stellten 7.813 Menschen direkt aus Arbeitslosigkeit ein. Dazu kamen Übernahmen aus arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, Ausbildungen und Einstellungen von Neu- und Seiteneinsteigern. Das Beschäftigungssaldo sei insgesamt positiv gewesen. War 2014 noch „stabil“, könne 2015 als „gut“ eingeordnet werden. Im Ergebnis brachte es einen deutlichen jahresdurchschnittlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit um 6,3 Prozent.
Aktuell müsse für den Januar allerdings schon jahreszeitlich bedingt mit einer deutlich steigenden Arbeitslosigkeit gerechnet werden.

Autor:

Annette Schröder aus Bochum

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