Arbeitslosigkeit gestiegen

Der heimische Arbeitsmarkt steht ganz im Zeichen der Sommerferien. Die Arbeitslosigkeit in Hagen und im Ennepe-Ruhr-Kreis stieg im Juli um über 300 auf 22119 an, die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte auf 8,3 Prozent - wie vor einem Jahr. In Witten waren im Juli 4489 Arbeitslose gemeldet, das ist eine Quote von 8,9 Prozent. Im Juni waren es noch 4434 bei 8,8 Prozent.
„Die Entwicklung stellt noch keinen Einbruch dar, sondern einen deutlichen, jahreszeitlich typischen Anstieg der Arbeitslosigkeit im Ferienmonat Juli“, sagt Thomas Helm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. „Viele Jüngere haben ihre Ausbildungen beendet, wurden aber nicht von den Betrieben übernommen. Andere kommen von der Schule und haben noch keine Ausbildung begonnen. Die positive Dynamik des letzten Jahres ist allerdings nicht mehr zu spüren. Der heimische Arbeitsmarkt tritt nach dem kräftigen Aufschwung nun auf der Stelle. Erstmals seit 25 Monaten liegt die aktuelle Erwerbslosigkeit über dem Vorjahreswert. Eine weitere Eintrübung ist nicht ausgeschlossen, weil die Unternehmen insgesamt vorsichtiger disponieren.“
Allein im Ennepe-Ruhr-Kreis nahm die Zahl der Arbeitslosen insgesamt um 199 auf 12368 zu. Damit erhöhte sich die EN-Arbeitslosenquote um 0,1 Punkte auf 7,3 Prozent. Vor genau einem Jahr waren es 7,2.
Wie häufig war der Ennepe-Ruhr-Kreis hinsichtlich der aktuellen Arbeitsmarktentwicklung sehr uneinheitlich. In Herdecke (plus 2 Arbeitslose) und in Schwelm (minus 1) änderten sich die Erwerbslosenzahlen fast gar nicht. Ansonsten standen einem nennenswerten Rückgang in Gevelsberg (minus 22) nur Anstiege in Breckerfeld (plus 11), Hattingen (plus 23), Wetter (plus 28), Sprockhövel (plus 31), Witten (plus 55) und Ennepetal (plus 72) gegenüber. Im Vorjahresvergleich liegen inzwischen nur noch Gevelsberg, Schwelm und Sprockhövel spürbar unter den damaligen Arbeitslosenzahlen.
Saisonale und konjunkturelle Einflüsse haben laut Agentur für Arbeit zu einem Dämpfer auf dem heimischen Arbeitsmarkt geführt. Doch erstmals seit Juni 2010 liegt die Arbeitslosigkeit über dem Vorjahresniveau. Hinzu kommt eine nachlassende Kräftenachfrage. Ohne die positive Dynamik des Vorjahres wird der heimische Arbeitsmarkt auch in den nächsten Monaten auf der Stelle treten.

Autor:

Annette Schröder aus Bochum

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