4200 Stunden Flüchtlingshilfe - Help-Kiosk wurde drei Jahre alt
Mit einem kleinen, aber feinen Fest feierte der Help-Kiosk an der Hauptstraße sein dreijähriges Bestehen. Lilo Dannert, Vorsitzende des Vereins und "Frau der ersten Stunde", begrüßte die Gäste in dem kleinen, runden Bauwerk hinter dem Rathaus.
Gekommen waren zahlreiche Flüchtlinge, viele Ehrenamtliche und Vereinsmitglieder.
Rund 100 Menschen unterstützen den Help-Kiosk in seinem Bestreben, Flüchtlingen das Ankommen zu erleichtern, ihnen in praktischen Dingen des Alltags zu helfen und bei schwierigen Behörden-Gängen zur Seite zu stehen. "Unsere Mitstreiter haben im vergangenen Jahr mehr als 4200 freiwillige Arbeitsstunden im Dienst der Flüchtlingshilfe geleistet", berichtete Lilo Dannert stolz.
Sie bedauerte, dass die Flüchtlingshilfe in der Öffentlichkeit nicht mehr so viel Unterstützung findet wie früher. "Auch die Spendenbereitschaft hat abgenommen. Was fehlt ist vor allen Dingen Geld." Sachspenden wie Kleidung, Bettwäsche, Geschirr und kleine Elektrogeräte nimmt der Help-Laden weiterhin an der Unterkunft in der Brauckstraße an.
Zum Geburtstag gab es arabische Musik des Flüchtlings Mohammed Khaled aus Syrien. Er hat vor geraumer Zeit übrigens einen Job als Musiklehrer gefunden. Für das leibliche Wohl sorgte ein schmackhaftes, internationales Büffet mit Falafel, Humus, und Weihnachtsplätzchen. Zubereitet vom Küchenteam aus dem "Fritz" und finanziert durch das Projekt "Demokratie leben".
Rund 2000 Flüchtlinge leben momentan in der Ruhrstadt. 500 von ihnen werden regelmäßig vom Team des Help-Kiosk betreut. Die Zahl der Neuankömmlinge ist in diesem Jahr drastisch zurückgegangen. Dafür beginnt jetzt die "Epoche" der Familienzusammenführung. "Das ist mit vielen bürokratischen Hürden verbunden", erzählt Dannert. "Denn die Papiere müssen in Ordnung sein. Und in den Herkunftsländern mahlen die Mühlen halt langsamer."
Mittlerweile konnte der Help-Kiosk fünf Familien erfolgreich unterstützen und begrüßen - vier kommen aus Syrien, eine aus Eritrea. "Für die Flüge nach Deutschland geben wir den Flüchtlingen ein Darlehen, das in kleinen Raten abgestottert werden muss. Und dafür brauchen wir halt Geldspenden", so Lilo Dannert.
Aus den zahlreichen Patenschaften für Flüchtlinge sind mittlerweile viele Freundschaften mit Familienanschluss geworden. "Meine beiden Syrer sind mittlerweile wie Adoptivsöhne", erzählt Dannert, die Frau mit dem großen Herzen für Flüchtlinge. "Man hilft und bekommt sehr viel zurück."
(Von Barbara Zabka)
Autor:Nicole Martin aus Witten |
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