Tag der Artenvielfalt: Über 650 Tiere und Pflanzen am Kemnader See entdeckt
Am „Tag der Artenvielfalt“ wurden mehr als 650 Pflanzen- und Tierarten am Kemnader See gefunden. Wissenschaftler und Hobbyforscher nahmen hier die Natur genau unter die Lupe.
Wissenschaftler vom Bochumer Botanischen Verein und dem Ruhrverband die Natur haben akribisch alle Arten aufgelistet, die sie mit Kescher, Netz, Fernglas, Lichtfalle, Reuse und Ultraschalldetektor finden konnten.
„Mit dem Ergebnis können wir zufrieden sein“, sagt Corinne Buch, Vorsitzende des Bochumer Botanischen Vereins. „Mit einer Gesamtartenzahl in dieser Größenordnung hatten wir in etwa gerechnet.“
Unter anderem haben die (Hobby-)Forscher rund 250 Pflanzenarten nachweisen können. Darunter die seltene Sumpf-Gänsedistel, die zum ersten Mal in der Region gefunden wurde.
Schwebgarnelen am Kemnader See entdeckt
Ebenfalls eine Neuentdeckung für den Kemnader See sind die Schwebgarnelen, die ursprünglich in der Region des Schwarzen Meers heimisch sind. Dass diese Art im Rhein schon lange eingebürgert ist, war den Forschern bekannt. Dass sie aber schon so weit in die Nebenflüsse gelangt sind, wussten sie nicht. Es sei spannend bei dieser Entwicklung live dabei zu sein, auch wenn die Folgen für das Ökosystem noch nicht abzuschätzen sind, hieß es bei der Abschlussveranstaltung.
Die Vogelkundler entdeckten unter den 62 Vogelarten auch den Alpenstrandläufer, der am Kemnader See einen Zwischenstopp auf seiner Reise von Skandinavien in sein Winterquartier gemacht hat.
In Kürze erwartet der Botanische Verein noch weitere Ergebnisse. Denn für die Flechtenforscher und Kleintier-Experten beginnt die Arbeit erst, weil viele Arten nur mit Binokular oder Mikroskop zu bestimmen sind.
Autor:Annette Schröder aus Bochum |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.