Ruhr wird renaturiert
Jetzt rollen die Bagger an der Ruhr und werden bis Ende 2019 insgesamt 46.700 Kubikmeter Boden bewegen. Wer mit dieser Zahl nichts anfangen kann: Das entspricht 46.700.000 Litern oder 311.333 gefüllten Badewannen.
Ums Baden geht es bei diesem Projekt allerdings nicht. Vielmehr wird die Ruhr zwischen Witten und Wetter renaturiert. Dabei wird die Bezirksregierung Arnsberg künstlich geschaffene Uferbefestigungen aus der Vergangenheit zurückbauen und den Fluss wieder an seine alten Auen anbinden. Denn durch die Begradigung der Ruhr nach dem Krieg wurden die Lebensräume vieler Fische und Pflanzen zerstört, wurden Auenlandschaften vernichtet, was zu Überschwemmungen ufernaher Wohnbereiche bei Hochwasser führte. Auch seltene Vogelarten verloren ihre Lebensräume. Kurzum: Das ökologische Gleichgewicht ist ziemlich im Eimer.
Daher muss die Ruhr nach EU-Vorgaben wieder in einen naturnahen Zustand versetzt werden.
Durch die Renaturierung wird sich der Fluss seine eigenen Wege suchen, und es werden kleine Sandbänke und Inseln entstehen, die Lebensräume für Insekten, Vögel und Pflanzen bieten. „Das Bild der Region wird sich deutlich verbessern“, so Wittens Stadtbaurat Stefan Rommelfanger.
Der erste Bauabschnitt hat mit einem symbolischen Spatenstich in Wengern begonnen. Parallel dazu wird auch in Bommern gebaggert. Die Kosten der Maßnahme, die bis Ende des Jahres abgeschlossen sein soll, betragen 2,5 Millionen Euro.
Weitere 1,5 Millionen Euro sind für den zweiten Bauabschnitt in 2019 veranschlagt, bei dem rechtsseitig der Ruhr in Gedern und oberhalb der Nachtigallbrücke zurückgebaut wird. Der Ruhrtalradweg wird während der gesamten Maßnahme weitgehend befahrbar bleiben.
Autor:Walter Demtröder aus Witten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.