Das Aus für die "Drei Teiche" des Borbachs ist beschlossene Sache - Grünes Licht für Renaturierung

Auf dem Foto im Gespräch: Stadtbaurat Stefan  Rommelfanger, Claudia Paetsch (Planungsamt), Robin Mues (Betriebsamt) und  Dr. Anette Schöne-Warnefeld (Viebahn&Sell). Fotos (2): Barbara Zabka | Foto: Barbara Zabka
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  • Auf dem Foto im Gespräch: Stadtbaurat Stefan Rommelfanger, Claudia Paetsch (Planungsamt), Robin Mues (Betriebsamt) und Dr. Anette Schöne-Warnefeld (Viebahn&Sell). Fotos (2): Barbara Zabka
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Lang, lang ist es her - da (lust)wandelten die Wittener in den Wäldern des Buchenholzes, um schließlich an den Ufern der "Drei Teiche" die Seele baumeln zu lassen, das eigene Spiegelbild in der Wasserfläche zu begrüßen oder mit Kind und Kegel den Sonntagnachmittag zu genießen.

Witten. Unzählige Schulausflüge führten auch ins Buchenholz. Die ewige "Latscherei" durch die Wälder ist vielen Wittenern sicherlich noch gut in Erinnerung. Aber auch wurden bei manch` heimlichem Rendezvous viele erste Küsse hier ausgetauscht.

Die Drei Teiche waren "das" Naherholungsgebiet schlechthin. Bis sie Schritt für Schritt versumpften, verlandeten und verrotteten. Warum die Drei Teiche in "Ungnade" gefallen sind, darauf gibt es heute leider keine Antwort. Fest steht lediglich - sie müssen weg. Und zwar komplett. Das Gelände wird ökologisch saniert. Der Borbach soll wieder "in dynamischen Mäanderschlangen" durch das Tal plätschern. Und nicht länger in den Teichen vor sich her dümpeln. Das sei heute ökologisch nicht mehr zeitgemäß.

Die in den 60er Jahren angelegten Teiche haben laut Gutachten einen großen Sanierungsbedarf. Dämme, Deichanlagen und Böschungen hätten demnach ein großes "Gefährdungspotenzial" für die Umgebung - so heißt es in einer städtischen Mitteilung. Eine Sanierung wäre teuer. Eine naturnahe Umgestaltung kostengünstiger und gleichzeitig förderungswürdig. Grünes Licht für die Renaturierung hat es mit dem vorliegenden Förderbescheid aus Düsseldorf bereits gegeben.

Fakt also ist - das Ende der Drei Teiche ist in Sicht. Der Borbach soll nach Wünschen der Planer wieder ein emsiges Fließgewässer werden. Ob allerdings Fische oder Kleinstlebewesen den Weg hinauf finden oder suchen werden, sei einfach einmal dahingestellt. Die dicken Fische, die in den Teichen allerdings seit Jahren eine Heimat haben, müssen zwangsläufig umgesiedelt werden. Wohin? Eine Antwort gab es darauf bislang nicht.

Die Trockenlegung der Teiche erfolgt in zwei Bauabschnitten. Dazu wird allmählich das Wasser abgelassen. Zuerst in den oberen Bereichen. Dort hat die "Verlandung" schon deutliche Spuren hinterlassen. Die oberen Teiche werden also ab sofort zu einem Bach umgestaltet. Baufällige Einbauten entfernt und neues Totholz eingebaut, damit der Borbach "in sein ursprüngliches Bett zurückfindet" - so das Gutachten des Fachbüros Viebahn&Sell.

Im nächsten Herbst rückt man dem unteren, großen Teich zu Leibe. Der Abschlussdamm samt Fußweg wird abgerissen. Auf den trockengelegten Flächen könnte sich eine bachtypische Auenvegetation ansiedeln. In den Randbereichen soll es künfig Erlen statt Fichten geben. Vorhandene Pfade bleiben. Ein neuer Fußweg zur Querung des Tales ist geplant.

Die Kosten für die Renaturierung des Borbaches auf einer Länge von 350 Metern und rund 100 Meter Breite belaufen sich auf 250.000 Euro. 90 Prozent davon werden durch Landesmittel gefördert. Für eine Entschlammung und Wiederherstellung der Teichanlagen gäbe es keine Fördermittel.

Infos beim Bürgerspaziergang am Samstag, 12. November

Damit sich jeder Bürger ein Bild von den heutigen Drei Teichen machen kann und Wissenswertes über die Umgestaltung erfahren kann, lädt die Stadt zu einem Bürgerspaziergang mit Experten ein. Und zwar am Samstag, 12. November. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Sperrdamm des großen, unteren Teiches. Die Experten stehen dann Rede und Antwort. Denn an den Teichen hängen viele Emotionen.

Text und Fotos: Barbara Zabka

Autor:

Thomas Meißner aus Witten

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