Bergung mit Hindernissen
Herdecke 6.10.13
Bergung mit Hindernissen
Seit ca. Zwei Jahren lag direkt an der Ruhr Anlegestelle in Herdecke ein Einkaufswagen versenkt, dessen Bergung ich mir für heute vorgenommen hatte. Dazu nahm ich mein schon viel bewährtes langes Seil mit Haken mit. Meine beiden Töchter, 9 und 15 Jahre alt, und ich hatten schon einige Übung mit Bergungen von Einkaufswagen in der Ruhr in Witten. Schnell war das Seil ausgeworfen, hing auch schon beim dritten Male der verrostete Wagen am Haken. Wir zogen kräftig und langsam schien der Fluß den Wagen wieder frei lassen zu wollen.
Doch in Ufernähe verhakten sich die stelzigen Räder an den großen Steinen. Und nichts ging erstmal mehr. Der Zugwinkel war zu ungünstig. Man müsste direkt von oben ziehen, dachte ich mir. Kaum den Gedanken zu Ende gedacht, kam auch schon der kleine Harkortdampfer und legte am Steg an. „Wer hat denn hier ein Seil ins Wasser geschmissen?“ raunzte der Schiffsführer gleich durch geöffnete Fenster. „Ich“, erwiderte ich, und fragte höflich, ob ich mal eben vom Bug des Schiffes den Einkaufwagen rausziehen dürfte. Die Lage des Schiffes war ideal, gleich neben mein Hebeobjekt. Besser ging es nicht. „ Von meinem Schiff aus wird nichts raus gezogen!“ Erwiderte er noch grantiger.
Tja, da war ich mal wieder sprachlos……..
Der Harkortnachen lag dann noch ca.10 Minuten. Man wartete auf zahlende Gäste. „Was machen Sie denn dann mit dem Einkaufwagen?“ ging das Geraunze vom Schiffsführer noch weiter. `Er sei ja schließlich für die Ufersicherheit verantwortlich`!
Welche Besorgnis, welche Einsicht!
Der Einkaufwagen ließ sich dann nach einigem hin und her doch noch ohne fremde Hilfe heben und wir zogen ihn dann zu den nahen Altglascontainern, gut sichtbar für die Stadtreinigung.
Sollte der Harkortnachen mal leckschlagen und untergehen, ich ziehe ihn nicht raus.
Reiner Jochheim, Witten
Autor:Reiner Jochheim aus Witten |
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