Witten setzt Maßstäbe
Witten setzt Maßstäbe im Regierungsbezirk Arnsberg. Mit der „Toilette für alle“ wurde im Rathaus eine Toilette für Menschen mit schweren Behinderungen installiert – die nächsten gibt es in Xanten und Osnabrück.
Hinter der Tür mit der Bezeichnung „3.O2-S“ verbirgt sich eine Toilette, die mit einer Liege und einem Lifter ausgestattet ist, mit dem man auch erwachsene Menschen mit Behinderung durch den Raum heben kann. Die Anregung zum Einbau im Rathaus hatten Birgit und Daniel Lork gegeben. Ihre 23-jährige Tochter Patricia leidet am Rett-Syndrom, einem Gendefekt, der schwere körperliche und geistige Behinderungen nach sich zieht. „Wenn wir Patricia die Windel wechseln müssen, ist das fast nie in einem würdigen Umfeld möglich“, sagt Birgit Lork. Und ergänzt: „Witten ist unsere Lebensmitte. Daran soll unsere Tochter teilhaben können.“
Bei der Stadt hatte man sofort offene Ohren für die Idee. Die Wahl, die „Toilette für alle“ im dritten Stock zu installieren, kommt nicht von ungefähr. Sie ist komplett barrierefrei zu erreichen und vor allem, so Matthias Feller, Projektkoordinator Gebäudemanagement der Stadt Witten“, „liegt sie abseits vom Trubel“.
Im Zuge der Renovierungsmaßnahmen im Rathaus-Südflügel wurden darüber hinaus weitere Maßnahmen ergriffen, die Behinderten das Leben erleichtern. So wurden Leitstreifen für Menschen mit Sehbehinderung und induktive Höranlagen für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen installiert. Im Erdgeschoss gibt es an der Information einen abgesenkten Thekenbereich für Rollstuhlfahrer sowie ein „normales“ barrierefreies WC. Alle Maßnahmen wurden in Kooperation mit mehreren Behindertenverbänden durchgeführt.
Autor:Walter Demtröder aus Witten |
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