Schaukeln gegen Stress

Foto: Rike/pixelio.de

Guten Tag!

Mittzwanziger, die im Freibad auf aufblasbaren Einhörnern reiten, schrille Kostüme auf Festivals tragen, den Kindern auf dem Spielplatz Konkurrenz machen und Fotos aus ihrer Kindheit nachstellen - in unserer Generation, die irgendwie zwischen den Stühlen steht, scheint sich ein Bedürfnis breit zu machen, das ich mangels eines anderen Begriffs Infantilisierung nenne: der Wunsch, die Uhr für einen Moment zurückzudrehen, noch einmal Kind zu sein, frei, unbeschwert. Das mag kein ganz neuer Impuls sein, aber die Formen des Auslebens sind - wie in vielen Bereichen - dank sozialer Netzwerke und kleverer Marktmechanismen pluraler geworden. Man mag dieses Verhalten belächeln, falls man sicher im Sattel der Realität angekommen ist, aber wenn die wirklich schwierigen Entscheidungen des Lebens noch vor einem liegen, wenn man so ziemlich auf sich allein gestellt ist im Leben, weil - seien wir doch ehrlich - zwischenmenschliche Beziehungen heutzutage absolut unvorhersehbare Wege nehmen können, dann steuert man nicht munter auf die Zukunft zu, sondern stürzt eventuell in die ein oder andere (emotionale, finanzielle...) Krise. Und dann hilft manchmal nur noch schaukeln gehen, in pinkem Einhornkostüm und Glitzerprosecco in der Hand. Prost! 

Autor:

Nicole Martin aus Witten

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