Mattes fährt nun Polo - für 712,50 Euro
Ende gut – alles gut: Vor dem Youngtimer-Treffen am zweiten August-Wochenende hatte die Veranstaltergemeinschaft "Youngtimer Ruhr", die sich aus acht Motorsportclubs aus dem Ruhrgebiet zusammensetzt, einen VW Polo aufgemöbelt. Nun macht das Auto aus dem Jahr 1992 gleich viele Menschen glücklich.
Das Auto wurde in einer Fachwerkstatt wieder auf Vordermann gebracht. Dabei wurden die Bremsen vorne und hinten neu gemacht, der Auspuff erneuert, der Verteiler gewechselt, Schweißarbeiten durchgeführt, die Radlager vorne und die Querlenker erneuert. Anschließend kam der Polo ohne jegliche Mängel durch die Hauptuntersuchung – eine Seltenheit bei einem 25 Jahre alten Auto.
Der kleine Volkswagen sollte bei der Veranstaltung zum Höchstgebot versteigert werden, der Erlös dieser Charity-Aktion dem Kinderhospizdienst Ruhr zugute kommen. Leider gab es am Veranstaltungstag jedoch nicht ein einziges Gebot.
Bei „Witten aktuell“ hat der VW eine zweite Chance bekommen. In Kooperation mit der Veranstaltergemeinschaft hatten wir dazu aufgerufen, Angebote für das Auto abzugeben. Zahlreiche Mails gingen ein - am Ende hatte Mattes Bauer mit 712,50 Euro die Nase vorn. Der junge Mann war noch auf der Arbeit als ihn die freudige Botschaft erreichte und bewies Spontanität. Er ließ sich von seinen Eltern abholen und war am frühen Mittwochabend am Treffpunkt, um seinen neuen Wagen in Empfang zu nehmen.
Für den 21-Jährigen ist der Polo das zweite Auto. „Das erste, einen Ford Fiesta, den ich von meiner Oma übernommen hatte, habe ich verkauft, nachdem ich vom Land in die Stadt gezogen bin und dort kein Auto mehr gebraucht habe. Jetzt musste aber wegen meiner Ausbildung in Hattingen ein neues her“, so Mattes Bauer. Auf den Polo hat er bewusst geboten, weil ihm, nach eigener Aussage, „der soziale Aspekt“ gefallen hat. O-Ton Mattes Bauer: „Es gab niemanden, der an dem Auto verdienen wollte, und das Geld ist für einen guten Zweck.“ Nämlich für die ambulante Kinderhospizarbeit im Ruhrgebiet.
Mattes Bauer happy, Kinderhospizdienst-Vorstand Birgit Schyboll erfreut - und dennoch fiel ein dicker Wermutstropfen in den Freudenbecher. Das eigentliche Höchstgebot für den Polo lag sogar bei 1000 Euro. Allerdings ging dies auf das Konto einer "Spaßbieterin", die letztlich Zahlung und Übernahme des Fahrzeugs verweigerte.
Autor:Walter Demtröder aus Witten |
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