Kopfloser Luther beim Zwiebellauf
„Egal, ob die Hose rutscht – Hauptsache, die Zwiebeln kommen ins Ziel.“ Moderator Karsten Zierdt gab beim 39. Zwiebelsackträgerstaffellauf alles, genauso wie die 16 Staffeln, die sich in diesem Jahr zum Wettbewerb angemeldet hatten.
Gestartet wurde in sechs Gewichtsklassen, wobei die schwersten Zwiebelsäcke, die es die Ruhrstraße rauf und wieder runter zu tragen galt, zwölf Kilogramm wogen und die leichtesten fünf Kilogramm.
Außerhalb der Wertung nahm auch der Evangelische Kirchenkreis Hattingen-Witten mit einem Team und einer ungewöhnlichen Last teil: einer übergroßen Playmobil-Luther-Figur, die nicht nur äußerst unhandlich war, sondern auch den Belastungen im Renn-Tempo nicht gewachsen, wie sich herausstellen sollte.
Der Startschuss zum ersten Rennen fiel durch Bürgermeisterin Sonja Leidemann, und auch Zwiebelkönigin Lilly Görnemann durfte sich zum Ende ihrer zweijährigen Amtszeit mehrmals an der Pistole versuchen. Zahlreiche Zuschauer säumten die Strecke und feuerten die Mannschaften, die jeweils aus vier Athleten bestanden, kräftig an.
Beim zweiten Lauf, an dem die Mannschaft des Evangelischen Kirchenkreises Hattingen-Witten beteiligt war, passierte es: Im Wechselbereich verlor Martin Luther seinen Kopf, der schon zuvor verdächtig gewackelt hatte. Dank eines beherzten Eingriffs der Verantwortlichen konnte der Kopf schnell wieder an die Luther-Träger übergeben werden, und durch einen satten Schlag auf Luthers Rübe durch Pressereferentin Nicole-Schneidmüller-Gaiser wurden Kopf und Rumpf wieder eins – und der gute Martin hielt sogar bis zum Ende des Rennens, ohne den Verlust weiterer Körperteile, durch.
In allen Klassen wurde gerannt, was das Zeug hielt. Die Königsklasse, in der Zwölf-Kilogramm-Säcke geschultert wurden, konnte das Team „Wittener Zwiebeljogger“ für sich entscheiden, das anschließend mit dem Siegerpokal geehrt wurde. Schlussläufer Thomas Schmidt, Mitarbeiter beim Stadtmarketing, wurde sogar doppelt belohnt: Nachdem er den Zwiebelsack in führender Position übernommen hatte, verkündete Stadtmarketing-Geschäftsführerin Inge Nowack: „Wenn er das Ding nach Hause läuft, wird er Mitarbeiter des Monats.“ Thomas Schmidt lief das Ding souverän nach Hause und durfte sich somit gleich über zwei Auszeichnungen freuen.
Tagesschnellste waren allerdings nicht die „schweren Jungs“, sondern das Team „Fast & Furious“ in der Acht-Kilogramm-Klasse, bestehend aus vier jungen Fußballern der Sportfreunde Schnee und eines Clubs aus Herdecke, was Karsten Zierdt wie folgt kommentierte: „Das Zeug, das die Jungs genommen haben, möchte ich auch.“
Autor:Walter Demtröder aus Witten |
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