"Dann sammle ich halt nur noch Loks"

Die erste Modelleisenbahn bekam Rainer Schmidt im Alter von sechs Jahren. „Es war eine kleine Bahn mit zwei Weichen und zwei Signalen“ erinnert er sich.

Besagte Modelleisenbahn wurde ein wenig ausgebaut, und bis zum Alter von 13 war sie ein begehrtes Spielzeug. „Dann kamen andere Interessen. Tischtennis, Handball, Volleyball, und der Posaunenchor war auch noch dabei“, so Rainer Schmidt.
Die kleine Platte, auf der die Schienen montiert waren, fristete fortan ein Eremitendasein im Schrank, bis Rainer Schmidt zehn Jahre später in sich das Kind im Manne entdeckte.
Die Platte wurde wieder hervorgeholt, das Schienennetz und der Fuhrpark wurden erweitert. Eigentlich sollte die Modelleisenbahn immer größer werden, doch ein schleichender Wasserschaden, der zu spät bemerkt wurde, machte die Platte unbrauchbar. „Also habe ich mir gesagt ‚Dann suche ich halt nur noch Loks und Waggons’. So hat das mit dem Sammeln angefangen“, sagt der Wittener.
Fündig wurde er in Spielwarenläden und auf Börsen. „Zwei Loks habe ich auch übers Internet gekauft, aber die hätte ich am liebsten wieder zurückgeschickt, denn es war ein Riesenaufwand, sie wieder ans Laufen zu bekommen“, beschreibt er seine Erfahrung mit Käufen übers World Wide Web.
Mittlerweile besitzt Rainer Schmidt fast Hundert Loks und mehr als 300 Waggons, alle einzeln in Kartons verpackt. „Wenn ich alles wieder verkaufen würde, würde ich einen mittleren Kleinwagen dafür bekommen“, sagt er.
Doch daran ist für den passionierten Sammler natürlich gar nicht zu denken. Mindestens einmal pro Jahr, „meistens Weihnachten, weil ich da die meiste Freizeit habe“, sagt er, wird eine kleine Bahn aufgebaut, auf der jede Lok auf Funktionalität geprüft und anschließend mit einem Tröpfchen Öl versehen wird.