Achtung Glosse

Zwischen den Jahren

Jetzt haben wir die Zeit "Zwischen den Jahren". Sie bezeichnet die Tage von Weihnachten bis zum 6. Januar, also der Zeit von Geburt bis zur angeblichen Taufe Jesu. Viele Jahrhunderte konnte sich die Kirche nicht auf den genauen Geburtstermin Jesu einigen, ebenso wenig auf das Datum des Jahresanfangs.

Erst Papst Innozenz XII. legte 1691 den 1. Januar als Jahresanfang fest. Dies nur nebenbei. Was macht man nun "zwischen den Jahren"? Und in der Zeit? Vielleicht das Weihnachtsessen verdauen, das geschenkte Buch anfangen zu lesen oder hinaus an die frische Luft gehen, natürlich unter Beachtung der Coronaregeln. Und was sollte man nicht tun? Da hilft ein Blick in den Kalender des Aberglaubens. So sollte in dieser Zeit keine Wäsche draußen aufgehängt werden, damit sich die bösen Geister, die zu dieser Zeit durch die Lüfte wehen, nicht dort festsetzen. Zum Glück gibt es ja in dieser Zeit keinen 13., der wäre auch ganz schlecht. Da hilft auch kein Hufeisen, das ja bekanntlich sieben Löcher hat, gebraucht sein muss und mit der Öffnung nach oben über die Haustür gehängt wird. Denn das schützt auch vor der schwarzen Katze, die erst recht, wenn sie von links den Weg kreuzt, Unglück bringt. Achten Sie zudem darauf, dass Ihre Bilder fest an der Wand hängen, denn fällt eines herunter, bedeutet dies großes Unglück. Es sei denn, Sie haben die Chance, sofort dreimal auf Holz zu klopfen. Achten Sie auch darauf, kein Salz zu verschütten. Wenn Sie allerdings damit ein Schwein salzen, haben Sie Glück, denn das Glücksschwein ist ja allseits bekannt, ebenso wie der Marienkäfer und das vierblättrige Kleeblatt. Und wenn Ihnen dann noch ein Schornsteinfeger begegnet, kann eigentlich nichts mehr passieren, selbst wenn Sie mit dem falschen, dem linken Fuß aufgestanden sind oder einen Schirm in der Wohnung aufgespannt haben. In dem Sinn: Ihnen allen viel Glück im Jahr 2021!