Veganes Bistro hat in Witten Fuß gefasst

„The Curly Cow“ startet zufrieden in den dritten Monat

Wenn man sich die Außenwerbung von „The Curly Cow“ anschaut, so scheint es, als hätten sich die Betreiber nicht entscheiden können was für einen Laden sie da überhaupt eröffnen wollen. Betritt man das direkt an der Haltestelle Marienhospital liegende Lokal dann jedoch, so wird schnell klar, dass das ausgewiesene „BistroCaféPub“ den Nagel auf den Kopf trifft.

„The Curly Cow“ (oder doch „Curly the cow“?) hat "keinen Bock" auf gastronomische Schubladen. Ihr Angebot reicht von veganen Fast Food (Curry“V“urst, Burger, Paniertes, Pommes) bis zu Torten und Kuchen. Ab und zu gibt es spezielle Angebote (z.B. "veganer Gyros-Teller" am Mittwoch oder "Anti-Jäger-Medaillons mit Pommes" am Dienstag) oder auch mal ein Tagesgericht. Dem entsprechend gestaltet sich auch die Getränkekarte: Bier (Flensburger und andere), Pfeffi, Softdrinks (Mate, Viva Con Agua Mineralwasser, Sinalco), Aktionsgetränke (aktuell Bulmers Berry Cider) werden genauso angeboten wie Tee und Kaffee, welcher „mehr als Bio und Fairtrade“ ist (mehr dazu auf Curlys Homepage www.thecurlycow.de). „BistroCaféPub“ halt.

Vegane Alternativen für das fleischhaltige Lieblingsessen

Wer "vegan" noch immer mit Körner essenden Besserwissern in Verbindung bringt, wird bei Curly eines besseren belehrt. Hier gibt es Fast Food und Torte, von denen Curly auch schon Fleischesser überzeugt hat: "Wir wollen hier niemanden bekehren. Wer mal Vegan ausprobieren möchte, ist herzlich willkommen. Wir sind aber weit davon entfernt, irgendwem irgendwas aufzwingen." Eine Frage, die immer wieder auftaucht ist, warum man überhaupt Fleischgerichte imitiert und warum man "veganes Zeug in Wurstformen presse". "Es gibt immer mehr Menschen, die auf Fleisch verzichten möchten, aber trotzdem ihre 'sündigen' Lieblingsgerichte haben, von denen sie sich schlecht trennen können. Wir versuchen ihnen dazu direkte Alternativen zu bieten, was vielen die Umstellung erleichtert. Die Formen haben sich schlichtweg zur Nahrungsaufnahme bewährt, denn es kommt ja nicht von ungefähr, dass Fleisch beispielsweise in Gurkenformen gepresst wird", berichtet uns Curly mit einem Augenzwinkern.

Fast Food & Torten

Auch Gruppen sind trotz der nur kleinen Küchenzeile willkomen. „Wir sind kein Restaurant, bei dem sechs Leute ihr Essen gleichzeitig bekommen können. Da geht es bei Gruppen halt manchmal nur in mehreren Schüben, was aber bisher kein Problem für unsere Gäste war. Und wer möchte kann seine Speisen natürlich auch mit nach Hause oder was ‚auf die Faust‘ nehmen.“ Ja, wer das möchte kann das. Aber wir möchten das angesichts der urgemütlichen Atmosphäre gar nicht und bestellen uns nach CurryVurst mit Pommes, einem Stück der fantastischen Schwarzwälder Kirschtorte und einem Espresso noch ein Flensburger Dunkel und eine Runde Pfeffi. Jammi!

Satt und glücklich

„Und ein kleines bisschen Punkrock“, ruft Curly uns noch hinterher, als wir nach gut einer äußerst gemütlichen Stunde pappsatt das überaus schmackhafte Mahl beenden. Das hätte sie uns nicht sagen brauchen, denn sowohl die Inneneinrichtung (knapp 30 Personen finden im Gastraum und an der kleinen Theke Platz sowie ca. 10 Personen auf der neu errichteten Außenterrasse) als auch die Klänge aus den Boxen lassen keinen Zweifel zu, für welche Musik Curlys Herz schlägt. Wobei man mit Punkrock nichts zu tun haben muss, um sich hier rundum wohl zu fühlen. Denn von „lauten Krach“ – wie die vielleicht nicht so punkrockaffinen Gäste befürchten könnten – ist die musikalische Untermalung weit entfernt. "Hier gehen genauso älteren Damen und Herren auf ein Stück Kuchen und einen Kaffee ein und aus. Unser Publikum ist sehr gemischt. Von Familien mit Kleinkindern, über Studis bis hin zu Senioren. Wenn wir sagen 'von 0 bis 85' dürfte das tatsächlich den Altersrahmen unserer Gäste treffen."

Kulturelles Angebot

„The Curly Cow“ hat gerade ihr „Zweimonatiges“ gefeiert. In der Zeit gab es bereits zwei Akustik-Konzerte mit Musikerinnen und Musikern aus Wales, Irland und England sowie einen „Punkrock-Bingoabend“, der bei den Gästen hervorragend angekommen ist: „Dank unseres Starmoderators Ferdinand Fetzig, der die Gäste zwei Stunden lang zum lachen gebracht hat, war der Abend ein voller Erfolg. Und wird ganz sicher nicht der letzte dieser Art gewesen sein."
Weitere Veranstaltungen wie Lesungen und kleine Akustik-Konzerte sind in Planung. Auf www.thecurlycow.de und www.facebook.com/thecurlycow gibt es nähere Infos.

Öffnungszeiten: Di/Mi/Do/Sa/So 15:30-21:00, Fr 15:30-22:00, Mo Ruhetag. Bei Veranstaltungen ist länger geöffnet.

Autor:

Kathrin Berger aus Witten

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