"Total geflasht" von InCity
„Am Anfang gar nicht überzeugt“ war Theresa Klasen, als sie von Sven Hofmann, Schulsozialarbeiter am Wittener Berufskolleg, überredet wurde, am Modellprojekt „InCity“ teilzunehmen. „Aber dann war ich total geflasht“, sagt die 17-Jährige.
Die Intention von „InCity“: Jugendliche und junge Erwachsene unterschiedlichster Herkunft und Kultur zusammenzubringen, um sich gemeinsam mit Werten, Rechten und Grundrechten, aber auch mit Grenzen unserer Gesellschaft auseinanderzusetzen. Die gewonnenen Erfahrungen werden parallel dazu in Form von Texten, Songs, Schauspielszenen und Poetry Slams verarbeitet.
Hinter dem Projekt stecken Musiker und Regisseur Gandhi Chahine und Projektentwickler Dirk Schubert. Beide entwickeln bereits seit zwölf Jahren Modellprojekte für Jugendliche in NRW in den Bereichen Demokratie, Bildung und Herkunftskultur. In Kooperation mit dem Berufskolleg Witten und dem Kommunalen Integrationszentrum arbeiten sie seit Oktober mit ihrem Team und 25 Jugendlichen und jungen Erwachsenen am Projekt. Träger ist „HeurekaNet“, ein freies Institut für Bildung, Forschung und Innovation; gefördert wird das Projekt durch die Bundeszentrale für politische Bildung.
Einmal pro Woche findet am Kolleg ein mehrstündiges Treffen statt, bei dem sich die Teilnehmer über dreieinhalb bis vier Stunden mit der Thematik auseinandersetzen. Dazu kommen mehrere Projektwochenenden.
Einer der Teilnehmer ist Alan Jarto. Der 19-Jährige wollte ursprünglich das Projekt nur dazu nutzen, Musiker für eine Band zu akquirieren. Doch nun ist er Feuer und Flamme dafür. „Ich möchte einfach gerne als Musiker und Schauspieler auf der Bühne stehen“, sagt er.
Bereits im vergangenen Jahr hatten Dirk Schubert und Gandhi Chahine mit dem Berufskolleg ein gemeinsames Projekt: ein Theaterstück zum Thema „Zusammenleben“. Durch die gemeinsame Auseinandersetzung der Jugendlichen damit und die künstlerische Aufbereitung hat Schulleiter Olaf Schmiemann vor allem auch eine Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmer festgestellt, wie er sagt: „Die Leute laufen ganz anders durchs Gebäude, selbstsicherer und gestärkter.“
Das Ergebnis des aktuellen Projekts wird im Mai 2020 in Witten in Form einer Show präsentiert. Der Erfolg dürfte nicht ausbleiben, denn Gandhi Chahine ist mit seinen neuen Jugendlichen mehr als zufrieden: „Es macht unglaublich viel Spaß, mit ihnen zu arbeiten.“
Autor:Walter Demtröder aus Witten |
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