Kunst im Prozess
Schaufenster-Ausstellung "Tagwerk - Kunstwerk" - Ateliereinsichten 2020 in Witten
"Wir wollen zeigen, wie ein fertiges Bild entsteht", beschrieb Dominik Julian Netz die Idee hinter der Schaufenster-Ausstellung "Tagwerk - Kunstwerk" in Witten.
Zusammen mit René Alexander Scheffer führt er die Galerie "schnieke+geil", die hinter der Idee steckte. In Kooperation mit dem Unikat, Bahnhofstraße 63, gefördert vom Kulturforum Witten sowie von Boesner, konnten an insgesamt vier Tagen die Künstler im und vorm Unikat-Gebäude malen. So erhielten die Passanten einen ungewohnten Einblick in den Schaffensprozess eines Kunstwerks, der für gewöhnlich in den Ateliers verborgen bleibt.
Die Wittener Künstler Moritz Maas, Konrad Magin, Patrick Brehmer und Lina Loewenzahn arbeiteten im Unikat - Interessierte blieben stehen, konnten in "Corona-freundlicher" Distanz dem Arbeiten an der Leinwand von draußen zusehen. Vereinzelt war der Zutritt mit einer Nasen-Mund-Bedeckung ebenfalls möglich, sodass auch das Gespräch mit den Künstlern möglich war.
Verschiedene Ansätze
So verschieden die Maler selbst, so verschieden sind auch ihre künstlerischen Ansätze. Bei Moritz Maas etwa, der mit den beiden Galeristen zusammenlebt, entstand sein großformatiges Bild mit Ölfarben an einem Modell, quasi "aus der Realität", wie er sagte. Konrad Magin arbeitete mit einer Fotovorlage - früher habe er stärker fotorealistisch gearbeitet, bewege sich aber zunehmend davon weg. Mit Patrick Brehmer hatte er bereits öfter zusammengearbeitet - da gibt man sich gegenseitig auch den ein oder anderen Ratschlag. Brehmer ist zufällig zur Künstlergruppe dazugestoßen als Ersatz für Lina Loewenzahn, die am ersten Tag der Aktion Einblick in ihr Schaffen gegeben hatte. Er interessiert sich vor allem für Form und Farbe: "Es muss knallen." Pascal Schulte-Zweckel (genannt Fischer) blieb an der frischen Luft und lenkte mit seinen organisch wachsenden Kreideformationen die Aufmerksamkeit auf das Treiben im Kulturzentrum. Musikalisch begleitet wurden die vier Tage von den Musikern Philipp Schramm, Mario Fressdorf alias DJ Trainma sowie Julian Gust (DJ Gulien Just).
Die Veranstaltung diente auch als kleiner Vorgeschmack auf die Ateliereinsichten am Samstag und Sonntag, 26. und 27. September, an denen die Galerie "schnieke+geil" ebenfalls teilnehmen wird. An diesem Wochenende öffnen Wittener Ateliers der Öffentlichkeit ihre Türen. Es finden auch verschiedene Aktionen statt.
Ateliereinsichten 2020 in Witten
Am Samstag von 15 bis 19 Uhr und am Sonntag von 11 bis 16 Uhr sind Ateliers in Witten der Öffentlichkeit zugänglich (mit abweichenden Öffnungszeiten):
- Christiane Schlieker-Erdmann, Auf dem Hee 20 (nur sonntags)
- "Betont Glücklich" von Angi Holtermann-Stumpf, Ledderken 32
- Karen Klein, Wiesenstraße 27
- "showroom" (Edward P), Am Humboldtplatz 4
- Reinhold Spratte, Ardeystraße 120
- Fotoclub ObjektivArt'96 (Pop-Up-Gallery), Stadtgalerie (EG), Hammerstraße 9-11
- "Silent Art Space" (Jonas Heinevetter), Augustastraße 43
- Am Haus Crengeldanz, Otto-Seeling-Straße 6
- "One Line Art" (Jannis Laroussi), Schützenstraße 22
- Galerie "schnieke+geil" und Atelier Moritz Maas, Hauptstraße 20
- Wittener Künstlerbund im Unikat, Bahnhofstraße 63
- Julia Joswig, Annenstraße 20a
- Atelier auf Steinhausen, Auf Steinhausen 28
- Dietrich Ulrich, Nolsenstraße 58
- Galerie Himmelstropfen und Kulturcafé "Velcome", Geschwister-Scholl-Straße 3
- "Im Dazwischen begegnet es sich", Geschwister-Scholl-Straße 3
- Wohnklunker, Bebelstraße 17
- "eigenartich", Bebelstraße 8 und 12
- Kamilla Czastka, Auf dem Schnee 29 Ateliereinsichten 2020
Autor:Nicole Martin aus Witten |
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