Projekt im Bauwagen - Crengeldanz-Schulkinder lesen Kita-Kindern zweimal im Monat vor
"Lesen im Bauwagen" - so heißt ein Spracherziehungsprojekt am Familienzentrum St. Marien in Kooperation mit der benachbarten Crengeldanzschule. Zweimal im Monat lesen die Schulkinder der Klassen eins bis vier den Kleinen etwas vor - aus Lieblingsbüchern oder auch selbstgeschriebene Geschichten. Dann ist es mucksmäuschenstill im gemütlichen Bauwagen.
Für den Hauptakteur gibt es einen "Vorlesethron". Die aufmerksamen Zuhörer haben auf Bänken und kleinen Hockern Platz genommen. Mia aus der vierten Klasse ist mutig und eine der Ersten, die zum Buch greift. Sie hat sich eine Geschichte von Janosch ausgesucht. Langsam und mit deutlicher Stimme liest sie Satz für Satz - ohne dabei ins Straucheln zu kommen.
"Lesen an sich ist so wichtig für die Sprachkompetenz unserer Kinder", betont Anne Wenning, Leiterin des Familienzentrums. "Gerade im Zeitalter der modernen Kommunikation müssen wir schon im Kindesalter unseren Kleinen die Sprache näher bringen."
Viele Kinder haben vor dem ersten Schultag noch nie ein Buch in der Hand gehabt, und gerade aus diesem Grunde ist die Idee der "Bauwagen-Bibliothek" entstanden. Sie bereitet auf allen Seiten Freude. Freude auf spannende Geschichten, die man in den Büchern finden kann; und Faszination und Begeisterung des Erzählens, Vorlesens und Zuhörens.
Gleichzeitig ist der Bauwagen ein Refugium für die Kinder, eine Oase der Geborgenheit. Es gibt ein blaues Sofa zum Kuscheln und nur wenige Regale auf denen handverlesene Bücher zum Blättern einladen. "Regelmäßig liegen neue Bücher aus, denn die Kinder sollen neugierig werden", betont Julia Debus, Schulleiterin vom Crengeldanz.
Einen schönen Nebeneffekt hat das Vorleseprojekt außerdem. Die Kita-Kinder lernen schon frühzeitig ihre späteren Schulkameraden kennen. Denn die meisten von ihnen werden später die Crengeldanzschule besuchen. "Die Vorfreude auf die Schule wächst. Und die Schulkinder werden beim Vorlesen selbstbewusster."
Der rote Bauwagen steht übrigens bereits seit 15 Jahren auf dem Außengelände des Kindergartens. Lange wurde er als Malatelier genutzt. Gemalt wird jetzt in den Gruppenräumen. Denn die Farben mussten den Büchern weichen. Das neue Lesezimmer hat schon viele neugierig gemacht.
Text und Fotos: Barbara Zabka
Autor:Thomas Meißner aus Witten |
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