Nett und fett stehen die Bornemanns im Park
Helga und Karl Bornemann sind wieder da. Die Frau mit Einkaufstasche im weiß-getupftem blauen Kleid und ihr Mann, mit Kappe und auch nicht gerade schlank, stehen seit Donnerstag im Voß’schen Garten an der Ruhrstraße. Still und stumm. Es sind Betonfiguren, geschaffen von der Wittener Künstlerin Christel Lechner.
Bis vor fünf Jahren hatten die Bornemanns ihren Platz an der Ecke Beethoven-/Bahnhofstraße. Dann wurden die Plastiken Opfer von Vandalen: Die zerstörten den Kopf der Frau und hinterließen hässliche Schmierereien auf der anderen Figur. Zurück ins Atelier der Künstlerin. Christel Lechner restaurierte die Bornemanns und hauchte ihnen neues Leben ein.
„Ich freue mich, dass die Figuren endlich wieder aufgestellt und den Bürgern zurückgegeben werden. Und das im Jubiläumsjahr 800 Jahre Witten. Eine gute Stadtbild-Verschönerungsaktion in Zusammenarbeit mit dem Planungsamt.“ Das sagte Bürgermeisterin Sonja Leidemann. Gemeinsam mit Christel Lechner und Stadtplaner Claudio Rabe, enthüllte sie die Bornemanns aus weißen Tüchern.
„Ich wünsche mir noch ein Schildchen, auf dem steht: „Eigentum der Bürger der Stadt Witten“, sagte Christel Lechner, denn einst seien die Betonfiguren im Rahmen einer Spendenaktion der Bürger geschaffen worden.
Betonfiguren auch in den Partnerstädten
Insgesamt zwölf Figuren der Künstlerin stehen nun in der Wittener Innenstadt, ganz in der Nähe der Bornemanns auch die „Zwiebel“ und die Vierergruppe an der Sparkasse. „Sie alle sind Markenzeichen geworden“, sagte die Bürgermeisterin. Sie regte an, nach der Sanierung des Rathauses dort „das Wappenzeichen unserer Stadt, einen doppelschwänzigen Löwen“ aufzustellen.
An vielen Orten - nah und fern - trifft man Christel Lechners Betonfiguren. In Wittens Partnerstädten sind sie Engel, zum Beispiel in Israel. Neulich entdeckte Bürgermeisterin Sonja Leidemann auch in Berlin Lechner-Geschöpfe: „Die kennst du doch ...“
Die Künstlerin lächelt. „Ja, ich habe viel geschaffen. Aber die Bornemanns liebe ich besonders“, sagte Christel Lechner am Donnerstag im Park. „Weil sie so klein und knubbelig sind.“
Autor:Doro Backmann-Kaub aus Lünen |
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