Inklusion an Universität Köln nicht vorbildlich

An der Universität Köln fand am 11.10. und 12.10. die "Tagung Inklusion & Diversität als Herausforderung an Erziehung, Schule und LehrerInnenbildung" statt. Scheinbar sind an der Universität Köln Behinderte von der Inklusion ausgeschlossen. Jedenfalls scheint die Universität Köln mit ihren Inklusionsbemühungen nur theoretisch in der vorderen Reihe zu rangieren. Praktisch tendiert sie gegen 0. Kein gutes Vorbild für die Inklusion Behinderter!
Zur Sache:
Am 28.02.1982 erlitt ich im Alter von 12 Jahren nach einem Straßenverkehrsunfall eine schwere Schädel-Hirnverletzung, die unter anderem zu einer spastischen Halbseitenlähmung links führte. Diese Tatsache macht mich gezwungenermaßen zu einem Einhänder und führt zu einer Gangunsicherheit. Am 12.10.2011habe ich mir in der Cafeteria des Kölner Universitätsgebäudes Gronewaldstraße 2 (Humanwissenschaftliche Fakultät und Tagungsort) aus der Auslage ein belegtes Baguettebrötchen genommen und aus dem Cafeautomaten einen Pappbecher mit Cafe gefüllt. Schwierig war hier schon das Befestigen des Plastikdeckels auf den Pappbecher, der das Verschütten des Getränks verhindert, welches ohne Deckel bei meiner Gangunsicherheit unweigerlich geschehen wäre. Der einhändige Transport vom Cafeautomaten bis zur Kasse führte dann zum Verlust einer Gurken- und einer Camembertscheibe. Das Baguettebrötchen hatte somit nicht mehr den Wert, den ich an der Kasse für dieses Produkt bezahlt habe. Hinter der Kasse konnte ich mir im Mensabereich erst Kondensmilch in meinen Cafe füllen. Dieser Vorgang bedeutete ein Entfernen des mühsam und einhändig auf den Pappbecher befestigten Plastikdeckels, das Einfüllen der Kondensmilch, erneut das Befestigen des Plastikdeckels auf den Pappbecher und das Suchen nach einem Sitzplatz.
Insgesamt war das ein sehr unbefriedigendes Geschäft, welches mich in meiner – pazifistisch – erkämpften Selbstbestimmung und Selbstständigkeit maximal einschränkt und dazu zu einem erheblichen finanziellen Verlust führt. Bei einer Rente wegen Erwerbsunfähigkeit i. H. von 340 EUR/monatl. bedeuten 2 EUR einen erheblichen Verlust. - Das Kölner Studentenwerk wäscht seit dem 19.10.2011 seine Hände in Unschuld (hatten wir das nicht schon mal irgendwo?), denn an diesem Tag ist eine Überweisung i. H. von 2,00 EUR auf meinem Konto eingegangen. So einfach kann man sich freikaufen!

Autor:

Dr. Carsten Rensinghoff aus Witten

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