„Freiheit“: Kunstpreis Ennepe-Ruhr 2017 vergeben - Wittener Künstlergruppe Leuchtstoff auch unter Preisträgern

Peter Mäder, Wolfhard Lieber und Ralf Friedrich (Gruppe Leuchtstoff) zerlegten Klassiker der Filmgeschichte und bauten sie grafisch reduziert neu zusammen. Da der Effekt auch von der Soundbearbeitung lebt, kann ein Bild die künstlerische Leistung nur ungenügend wieder geben. | Foto: Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis
  • Peter Mäder, Wolfhard Lieber und Ralf Friedrich (Gruppe Leuchtstoff) zerlegten Klassiker der Filmgeschichte und bauten sie grafisch reduziert neu zusammen. Da der Effekt auch von der Soundbearbeitung lebt, kann ein Bild die künstlerische Leistung nur ungenügend wieder geben.
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Till Hausmann (Düsseldorf/Schwelm), die Gruppe Leuchtstoff (Witten) und Philipp Valenta (Hildesheim/Hattingen) - sie sind die drei gleichberechtigten Gewinner des Kunstpreises Ennepe-Ruhr 2017.

Hausmann war mit seiner Installation „Die sieben Sachen der Flucht“ erfolgreich. Leuchtstoff überzeugte die Jury mit ihrer Projektion „Two Tales“, Valenta mit den Videodokumentationen „Dinge, die in Freiheit passieren“ und der Installation „Limited Access“. Diese Arbeiten hatten für die Jurymitglieder im Vergleich zu den Beiträgen der übrigen 17 Künstler und mit Blick auf das Thema „Freiheit“ die Nase vorn. Neben dem Preis erhielten die Ausgezeichneten jeweils 1.500 Euro.
„Wer die Werke bei der Präsentation in Hattingen gesehen hat oder bis Mitte Oktober die Ausstellung im Kreishaus besucht, der wird mir zustimmen: Überaus facettenreich, kreativ und überraschend haben sich die Künstler mit ´Freiheit´ auseinandergesetzt. Die sprichwörtliche ´Vogelfreiheit´ wird genauso thematisiert wie der Bau von neuen Grenzzäunen. Manche Arbeiten rücken die Dramen, die sich tagtäglich im Mittelmeer abspielen, in den Fokus. Andere nehmen Freiheit individualistischer in den Blick.“ Vor mehr als 80 Gästen im bestens besuchten Foyer des Kreistagssitzungssaales zeigte sich Sabine Kelm-Schmidt, stellvertretende Landrätin, inmitten der Bilder, Skulpturen und Installationen beeindruckt.
Ihre Einladung mit den anwesenden Künstlern ins Gespräch zu kommen, stieß bei den Gästen auf große Resonanz. An vielen Stellen wurde lebhaft über Werke und Aussageabsichten, verwendete Materialien und Arbeitsweisen diskutiert. Dabei standen nicht allein die Preisträger im Fokus. So sorgte unter anderen Angelika Wischermann für Aufsehen. Im Rahmen ihrer Performance „Mit Hammer und Meißel“ befreite die gebürtige Herdeckerin ihre Füße aus einem zuvor gegossenen Gipsblock.
Thema war zudem, dass die Installation „Limited Access“ in Schwelm nicht zu sehen ist. Ein mehrere Meter langes und von Preisträger Valenta selbst genähtes rot-weiße Absperrband als Teil des Werkes hat sich die Freiheit genommen, mit dem Abbau in Hattingen zu verschwinden. Ein kurzfristiger Ersatz war unmöglich, die Präsentation im Kreishaus muss folglich ohne diese ausgezeichnete Arbeit auskommen.
An der seit 2011 vierten Auflage des Kunstpreises Ennepe-Ruhr hatten sich 101 Teilnehmer beteiligt. Sie legten der Jury mehr als 200 Zeichnungen, Fotografien und Gemälde, Skulpturen, Installationen und Videoprojektionen vor. Dr. Hans Günter Golinski (Direktor Kunstmuseums Bochum), Sabine Kelm-Schmidt, Christiane Nicolai (Kunstverein Hattingen), Dr. Gerd Buhren (Kunstverein Witten). Michael Schlieper (Kunstraum EN) sowie die Künstler Stephan Marienfeld und Rosie Wolf-Laberenz wählten daraus die 20 Teilnehmer für die Ausstellungen und letztendlich auch die drei Preisträger aus. Teilnahmeberechtigt waren diejenigen, die ihren Hauptwohnsitz im Kreis haben, hier geboren wurden oder eine längere Zeit an Ennepe und Ruhr zu Hause waren.
Gefördert wurde der diesjährige Kunstpreis von der AVU, dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe und der Volksbank Sprockhövel. Die Ausstellung im Foyer des Sitzungstraktes des Kreishauses, Hauptstr. 92, ist bis Dienstag, 17. Oktober, montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr geöffnet.

Autor:

Nicole Martin aus Witten

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