Ausstellung auf Zeche Nachtigall
Fotografie: Toxische Schönheiten
Die Ausstellung Hidden Costs-Ewigkeitslasten des Fotografen J Henry Fair wurde gerade auf der Zeche Nachtigall eröffnet. Sie zeigt noch ein halbes Jahr bis zum 26. 9. Fotografien zur industriellen Produktion und Rohstoffgewinnung mit ihren Folgen für die Natur.
Auf den ersten Blick wirken dies Aufnahmen sehr ansprechend. Auf den zweiten Blick eröffnet sich eine verstörende Perspektive auf das Ausmaß der Folgen, die wir und weitere Generationen erben. Überwiegend aus Amerika und Deutschland sind die Luftaufnahmen. Sie zeigen beispielsweise den Red River in der Lausitz mit den Hinterlassenschaften eines Braunkohlekraftwerks. „Die Abfälle umfassen mehr als 125 000 Tonnen Asche und 193 000 Schlamm aus der Abgaswäsche, darunter giftige Stoffe wie Arsen, Quecksilber, Chrom und Cadmium. Dieses Kraftwerk setzt jährlich u.a. 238 kg Quecksilber, 10.700 Tonnen CO2 und 168 kg Arsen in Luft und Boden frei.“ Mit derartigen Erklärungen untermauert der Fotograf die giftigen Folgen der dargestellten Großindustriellen Anlagen. Aber auch Halden oder Abwasserseen belastet mit den unbrauchbaren Nebenprodukten des Abbaus von Rohstoffen von Kohle, Kali, Kupfer, Erdöl, Eisen oder Molybdän sind eine Quelle für fantastische Fotos mit eindeutigen Erklärungen.
Die Ausstellung hat in den Gebäuden und auf dem Gelände des Industriemuseums, einer ehemaligen Bergbauzeche, eine passende Umgebung gefunden. Ein Besuch lohnt sich. Zur Zeit sind die üblichen Hygieneregeln zu beachten: Abstand halten und in den Räumen Maske tragen.
Man kann sich auch im Buch zur Ausstellung informieren. Hidden Costs. Ewigkeitslasten ist im Klartext-Verlag erschienen und kostet 19,95€
Auch im Internet kann man sich weitere Ausstellungsfotos aus dem Ruhrgebiet des Fotografen J Henry Fair anschauen: https://www.jhenryfair.com/hidden-costs
Autor:Joachim Drell aus Witten |
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