STAIRWAY-Konzert
Der Wittener Pop-Chor STAIRWAY rockt die Martin-Luther-Kirche
Am Samstag, 03. Februar hatte STAIRWAY zum Konzert „Rocking all over the world“ in die Martin-Luther Kirche eingeladen.
Gegen 19:00 Uhr war die Kirche bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt, weitere Zuhörer hätte man aus Sicherheitsgründen abweisen müssen.
In der Kirche befand sich in Nähe des Altars eine Installation mit Reiseutensilien: Wanderstöcke, Wanderschuhe, Rucksäcke – von der Empore baumelte eine antike Schulweltkarte. Das ließ auf einen interessanten Abend hoffen. Und in der Tat: STAIRWAY begann das Konzert druckvoll mit einem Einzug in die Kirche zu den Klängen von „Rocking all over the world“, die man über die Soundanlage der Kirche einspielte. Dem Publikum wurde der Text musiksynchron über den Kirchenbeamer eingespielt, und führte sofort dazu, dass „der Funke übersprang“. Dies war aber nicht der einzige Einsatz des Beamers, Der Pop-Chor hatte das gesamte Konzert mit einer Diashow untermalt, die mit sorgfältig und liebevoll ausgesuchten Bildern das Verständnis für die gesungenen Texte erleichterte. Darüberhinaus waren alle Texte auf den Bildern zu sehen, so dass – wer wollte – mitsingen konnte.
Das Mitsingen gestaltete sich für so manchen Zuhörer mitunter aber als schwierig – denn die meisten haben zwar Englisch in der Schule gelernt – aber Stairway präsentierte alle Lieder in der Originalsprache, so zB. den afrikanischen Folksong „Siyahamba“ in der afrikanischen Sprache Zulu.
Und so begann das Konzert nach dem druckvollen Rocksong zu Beginn zunächst einmal mit Liebesliedern, die Amerika zum Thema hatten. Danach wandte man sich dem afrikanischen Kontinent zu, sprang von Zulu-Country (Namibia) in den Norden, streifte mit den Friedensliedern Shalom Haverim und dem schmissigen „Hevenu shalom Alecheim“ den Nahen Osten um diese Region mit dem Gefangenenchor aus Nabucco wieder zu verlassen. Insbesondere bei dieser Opernarie zeigte der Chor, dass er sich zwar Pop-Chor nennt, aber auch durchaus mit klassischen Liedern überzeugen kann.
Nach dem Gefangenenchor bat man um eine Spende für den Kinderschutzbund und die Jugendarbeit in der Martin-Luther-Kirchengemeinde. Zwei Vertreter des Kinderschutzbunds stellten ihre Arbeit vor und erläuterten, dass ihre gesamt Arbeit spendenfinanziert sei.
Im Anschluss an den Spendenaufruf glänzte STAIRWAY mit einer einfühlsamen und musikalisch anspruchsvollen Version der „Bohemian Rhapsody“ von der britischen Pop-Gruppe Queen.
Über den Projektor präsentierte, eindrucksvolle und besonders liebevoll und sorgfältig ausgesuchte Fotos, boten eine Interpretation der mit diesem Lied erzählten Story. Es geht dabei um einen Menschen, der in der Todeszelle nach seiner Mutter schreit und sich vor dem jüngsten Gericht fürchtet.
Natürlich darf in einem solchen Konzert auch der einzigartige Song von Leonard Cohen „Hallelujah“ nicht fehlen. Und so ging es weiter mit dem „Only Time“ von Enya über „Morning has broken“ und „We are the world“ bis STAIRWAY plötzlich feststellte „Ich war noch niemals in New York“. Das Publikum war der gleichen Meinung und stimmte lautstark in den Refrain ein. Allerdings waren die meisten schon einmal in einer Ruhrgebiets-Eckkneipe, was sich zum Gesang des „Griechischen Weins“ eindrucksvoll bestätigte. Zwei Bässe aus dem Chor waren mit dem Getränkeangebot aber nicht einverstanden, sondern luden mit dem „Bottroper Bier“ - einer kultigen Version des "Griechischen Weins" durch Jürgen von Manger - alle Anwesenden nach dem Konzert auf einen Gerstensaft (oder Sekt) ein. Für Lau!
Die Welt gerockt, zu Hause wieder angekommen – das Steigerlied stellte den krönenden Abschluss. Auch hier zeigte sich die humorvoll geplante etwa zweistündige Veranstaltung, als ein in Grubenzeug verkleidetes Chormitglied als Steiger mit antikem Geleucht das Publikum verabschiedete.
Musikalisch hervorzuheben sind neben der herausragenden Leistung des Wittener Laienchors Joschua Martmöller am Piano, der die Veranstaltung virtuos begleitete, Beate Telgheder an Flöte und Trommel und nicht zuletzt der Chorleiter Martin Martmöller, der für die künstlerische Leitung und die Einstudierung der Lieder verantwortlich war.
Und was sagte ein begeisterter Zuschauer beim Hinausgehen: „Ein beeindruckendes Konzert, nein – ein gelungenes Gesamtkunstwerk!“
Das lässt auf interessante Konzerte von STAIRWAY in der Zukunft hoffen.
Autor:Uwe Peters aus Witten |
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