Libella stürzt ab

Das Aus für den Nachfolger von Kemnade in Flammen

Statt eines Volksfests mit Feuerwerk sollte am diesjährigen Pfingstwochenende erstmals ein Musikfestival in Oveney Publikum an den Kemnader See locken. Bis zu 20.000 Besucher pro Festivaltag. Doch nun kommt alles ganz anders.

Insgesamt drei große Bühnen, ein Riesenrad und ein Street Food Camp sollten vom 3. bis zum 6. Juni auf dem Oveneygelände bereitstehen.

Musikalisch war das Festival breit aufgestellt. Mit Künstlern aus den Bereichen Elektro, Hip-Hop, Pop und Indie wollte man vor allem ein junges Publikum ansprechen; eine klare Abgrenzung zum scheinbaren Konkurrenten, dem Zeltfestival.

Bisher waren unter anderem die DJs Lost Frequencies und Martin Solveigh, die Elektro-Veteranen ATB, die Rap-Acts Antilopen Gang und die 257ers, die Indie-Punk-Größe Montreal und die Echo Preisträger Jupiter Jones bestätigt.

Ein Zeltplatz für die Besucher, wie bei den großen Vorbildern üblich, war nicht geplant.

In den vergangenen Wochen hatte sich bereits abgezeichnet, dass noch nicht alle Widrigkeiten aus dem Weg geräumt werden konnten. Eine Genehmigung der Veranstaltung durch den Bochumer Naturschutzbeirat war zum Zeitpunkt der Bekanntgabe noch nicht erfolgt. Nun gibt es die traurige Gewissheit: Das Libella Festival wird auf das Jahr 2023 verschoben, die Ticketpreise werden komplett zurückerstattet.

"Aufgrund der aktuellen politischen Lage fühlen wir uns in der Verantwortung aus Solidarität der Ukraine gegenüber, das Libella Festival um ein Jahr zu verschieben", heißt es in einer Stellungnahme in den sozialen Medien.

Dennoch dürfen sich Seebesucher über das vierzig Meter hohe Libella-Riesenrad mit seinen geschlossenen Gondeln freuen, das sich bereits am Anleger Oveney dreht. Ursprünglich war es als Vorbote des Festivals geplant, jetzt ist es das einzige Überbleibsel.