Schriftsteller

Beiträge zum Thema Schriftsteller

Kultur

Buch der Woche: Vakuum und Wahrheit

Ralf Rothmanns großartiger Roman „Im Frühling sterben“ „Das Schweigen, das tiefe Verschweigen, besonders wenn es Tote meint, ist letztlich ein Vakuum, das das Leben irgendwann von selbst mit Wahrheit füllt.“ Mit diesem tiefsinnigen Satz leitet Ralf Rothmann seinen neuen Roman „Im Frühling sterben“ ein, in dem er sich ganz nah an den Lebensweg seines Vaters heran begeben hat. Wer hätte gedacht, dass wir siebzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs und runde sechzig Jahre nach Erscheinen der...

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  • 16.07.15
  • 1
Kultur

Buchtipp: Immer von vorn anfangen

Silvio Blatters Roman „Wir zählen unsere Tage nicht“ Der 69-jährige Silvio Blatter gehört zu den wichtigsten Stimmen der schweizer Gegenwartsliteratur. Mit seiner „Freiamt“-Trilogie (bestehend aus den Romanen „Zunehmendes Heimweh“, „Kein schöner Land“ und „Das sanfte Gesetz“), in der er das Leben in seinem heimatlichen Kanton Aargau detailliert beschrieb, wurde er weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. In seinem neuen Erzählwerk entwirft Blatter ein Portrait über zwei Generationen. Isa und...

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  • 13.05.15
Kultur

Gralshüter des Sozialismus

Vor 100 Jahren wurde der Schriftsteller Stephan Hermlin geboren „Es ist interessant, dass es der kulturelle Bereich war, der Dinge hervorgebracht und in die Öffentlichkeit gestellt hat, die Vorstufen waren zu der großen politischen Bewegung“, resümierte Stephan Hermlin nach dem Mauerfall im Dezember 1989 in einem Interview in seiner ihm eigenen Mischung aus Tatsachenverdrehung und naiver Selbsttäuschung. Hermlin, der sich auch nach der „Wende“ immer noch vehement für einen „erneuerten...

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  • 09.04.15
  • 3
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Kultur

Drei Löcher im Hintern

Albert Sanchez Piñols Roman „Der Untergang Barcelonas“ Der 11. September ist in Katalonien nicht erst seit 2001 ein Gedenktag. Fast dreihundert Jahre vor den fürchterlichen Anschlägen in den USA erlebten die Katalanen ihr 9/11, nämlich den Untergang Barcelonas als Folge des blutigen spanischen Erbfolgekriegs im Jahr 1714. Diesem katalanischen „Drama“ widmet sich der ausgebildete Anthropologe Albert Sanchez Piñol in seinem neuen Roman, an dem er sieben Jahre gearbeitet hat und der 2013 das...

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  • 24.03.15
Kultur

Patriotisches Würgen

Neuer Kolumnenband "Über das Wetter reden" zum 80. Geburtstag des Schriftstellers Peter Bichsel (am 24. März*) Es gibt nicht wenige Literaturexperten, die behaupten, dass sich hinter Peter Bichels Kolumnen ein opulenter Roman verbergen würde und diese kleinen Prosaminiaturen sein eigentliches Hauptwerk seien. So dürfen wir uns nun auf einen neuen Band freuen, der uns mit bissiger Zeitkritik, Banalitäten des Alltags, aber auch mit tiefgründigen philosophisch untermalten Gedankenspielen...

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  • 10.03.15
  • 1
Kultur

Allianz von Wort und Wahrheit

Vor 100 Jahren (am 11. März) wurde Georg-Büchner-Preisträger Karl Krolow geboren „Die Worte werden beliebig, wenn man sie oft genug spricht und einige erst ergiebig, wenn man sie schließlich bricht, wenn man genug geheuchelt, sie seien das A und O, hat man sie endlich gemeuchelt, braucht man sie nirgendwo.“ Wie die resignative Quintessenz aus einem langen Dichterleben klingen diese Verse in Karl Krolows Gedicht „Worte“ aus dem 1995 erschienenen Lyrikband „Die zweite Zeit“. Fast unüberschaubar...

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  • 05.03.15
  • 1
Kultur

Buch der Woche: Ein Schauspieler ohne Zuschauer

Milan Kunderas Roman „Das Fest der Bedeutungslosigkeit“ „Man muss sie lieben, die Bedeutungslosigkeit, man muss lernen, sie zu lieben“, verkündet Ramon, eine der Hauptfiguren in Milan Kunderas neuem Roman „Das Fest der Bedeutungslosigkeit“ – das erste größere Erzählwerk des 1929 in Brünn geborenen und seit den 1970er Jahren in Frankreich lebenden Autors seit 2001. Damals hatte sich Kundera in „Die Unwissenheit“ noch mit seinem eigenen Schwellendasein zwischen den Kulturen beschäftigt, hatte...

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  • 24.02.15
Kultur

Dichtung ist Wahrheit

Zum 75. Geburtstag des Literatur-Nobelpreispreisträgers J.M. Coetzee am 9. Februar „Vergessen braucht Zeit. Wenn du erst einmal richtig vergessen hast, wird dein Gefühl der Unsicherheit weichen und alles wird einfacher werden“, heißt es im bisher letzten Roman („Die Kindheit Jesu“, 2013) des Literaturnobelpreisträgers John Maxwell Coetzee. Ein Mann und ein Kind kommen darin nach einer langen Schiffsüberfahrt in einem fremden Land an, in dem Spanisch gesprochen wird und die Uhren etwas anders...

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  • 01.02.15
  • 1
Kultur

Expeditionen in die Vergangenheit

Neues Buch zum 80. Geburtstag des Schriftstellers Dieter Kühn am 1. Februar* "Ich versuche bei einer Biografie immer eine Form zu entwickeln, die der Person und der Zeit entspricht. Ich gehe immer von der Gegenwart aus, gehe in die Vergangenheit und kehre zur Gegenwart zurück. Sonst wären diese Expeditionen vollkommen witzlos", hatte der Schriftsteller Dieter Kühn 2002 in einem Deutschlandfunk-Interview erklärt. Dieter Kühns literarische Arbeiten bewegen sich seit mehr als vierzig Jahren auf...

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  • 24.01.15
Kultur

Buch der Woche: Die letzte Chance

„Kindeswohl“ – der neue Roman von Booker-Preisträger Ian McEwan erscheint am Freitag Der britische Schriftsteller Ian McEwan hat seit vielen Jahren ein Faible für spannungsgeladene Geschichten, in denen Figuren in psychischen Ausnahmesituationen im Mittelpunkt stehen. "Mich interessiert das menschliche Innenleben, das nicht von oberflächlicher Logik angetrieben ist", hat der 66-jährige Autor einmal sein künstlerisches Credo beschrieben. Der neue Roman des Booker-Preisträgers von 1999 toppt alle...

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  • 05.01.15
  • 3
Kultur

Immer suchen ist nicht schön

Zum 125. Geburtstag des Schriftstellers Kurt Tucholsky am 9. Januar Kurz bevor er zusammen mit Henriette Vogel den Freitod suchte, schrieb Heinrich von Kleist seiner Schwester Ulrike: „Die Wahrheit ist, daß mir auf Erden nicht zu helfen war.“ So ähnlich muss sich auch Kurt Tucholsky gefühlt haben, als er am 19. Dezember 1935 im schwedischen Exil eine Überdosis eines Betäubungsmittels einnahm, an der er zwei Tage später verstarb. Seine Suche nach Heimat, sein Kampf gegen den Nationalsozialismus,...

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  • 05.01.15
  • 2
Kultur

Verführen, amüsieren, provozieren

Zwei neue Bücher zum 70. Geburtstag von Georg-Büchner-Preisträger Botho Strauß am 2. Dezember* Der exzentrische Nonkonformist Botho Strauß, der zur Melancholie neigende erzählerische Philosoph und vehemente Zeitgeistkritiker, ist deutlich ruhiger geworden und schlägt neuerdings bisher bei ihm noch nicht erlebte versöhnliche Töne an. Vor sieben Jahren hatte Strauß in seinem Band „Die Unbeholfenen“ noch mit Vehemenz das Leben in der modernen Gesellschaft abgelehnt und über durchtrainierte...

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  • 28.11.14
Kultur

Zufall oder Fortune

Zum 85. Geburtstag des Schriftstellers Hans-Magnus Enzensberger (11.11.)* erschien autobiografischer Band „Tumult“ „Einiges ist geglückt, anderes nicht. Man nennt es Zufall oder Fortune“, hatte Hans Magnus Enzensberger kürzlich rückblickend auf sein Leben in einem Interview erklärt. Im Laufe von fast 60 Jahren führte sein Weg vom impulsiven, rebellierenden „Bürgerschreck“ zu einem der pointiertesten Intellektuellen des Landes und zum vehementen Verteidiger des klassischen Bildungsgutes. In...

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  • 05.11.14
Kultur

Einer der letzten großen Erzähler

Zum Tod des Schriftstellers Siegfried Lenz Siegfried Lenz war einer der letzten großen Geschichtenerzähler, ein stilsicherer Traditionalist, ein schriftstellerisches Urgestein, das ganz der Kraft des Erzählens vertraute und zum Meister der "kleinen Tragödien" avancierte. Lenz neigte stets zum nordischen Understatement, war ein verbaler Leisetreter - sowohl in seinen Büchern als auch in seinen Äußerungen als öffentliche Person. Seine persönliche Krise, die 2006 der Tod seiner Frau Liselotte...

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  • 07.10.14
Kultur

Schöpfer des Kommissar Maigret

Zum 25. Todestag des Schriftstellers Georges Simenon am 4. September Georges Simenon war ein Mann der Superlative: Fast 200 Ro­mane und mehr als 50 Erzählungen hat er unter seinem Namen geschrieben und noch ein­mal rund 200 Romane unter 18 ver­schiedenen Pseud­o­nymen. Seine Werke wurden in 200 Spra­chen übersetzt, er­reichten weltweit eine Auflage von über 500 Mil­lio­nen Ex­emplaren und wurden 55mal ver­filmt. Zudem wech­selte er 33mal seinen Wohnsitz. Der „Großmeister“ des Krimi­nalro­mans...

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  • 02.09.14
Kultur

Meine Heimat ist ein Bett und eine Bühne

Vor 100 Jahren wurde der Georg-Büchner-Preisträger George Tabori geboren (*am 24. Mai) "Ich bin kein Regisseur, ich bin ein Spielmann. Ich bin grundsätzlich ein Fremdling. Erst hat mich das gestört, aber alle Theatermacher, die ich liebe, waren Fremde. Meine Heimat ist ein Bett und eine Bühne", verkündet Dirty Don, das zumeist schlafende Bühnen-Ego aus Taboris letztem Stück "Gesegnete Mahlzeit", das drei Monate vor seinem Tod im Rahmen der Ruhrfestspiele in Recklinghausen uraufgeführt wurde....

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  • 13.05.14
Kultur

Schlagzeilen mache ich nicht

Zum 75. Geburtstag von Georg-Büchner-Preisträger Volker Braun am 7. Mai* „Ich kann sagen, was ich will, Schlagzeilen mache ich nicht“, notierte Volker Braun in seinem nun erschienenen opulenten poetischen Tagebuch aus den Jahren zwischen 1990 und 2008. In diesen „Werktagen“ offenbart sich eine bisher kaum beachtete Facette in Brauns Arbeiten: der feinsinnige Humor und seine Neigung zur subtilen Selbstironie. Volker Braun hat stets die leisen Töne bevorzugt, das klassenkämpferische verbale...

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  • 30.04.14
Kultur

Spalter und kein Integrierer

Zum 75. Geburtstag des langjährigen PEN-Präsidenten Johano Strasser am 1. Mai „In Deutschland ist es nicht mehr so, dass, wenn ein Schriftsteller das Wort erhebt, die Öffentlichkeit be­sonders aufmerksam hinhört. Wenn ein Fußballer oder ein Formel 1-Rennfahrer sich meldet und politisch äussert, findet er in aller Regel mehr Gehör als wenn ein Schriftsteller dies tut“, beklagte Johano Strasser schon 2009. Der Schriftsteller, Publizist und Politologe ist stets ein Querdenker gewesen, ein...

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  • 24.04.14
Kultur

Der störrische Außenseiter

Zum 75. Geburtstag des provozierenden Multitalents Herbert Achternbusch (*am 23. November) „Meine Zeit ist vorbei. Meine Zeit hat es nie gegeben. Was ich mache, interessiert keinen mehr wirklich“, hatte Herbert Achternbusch kürzlich erklärt. Es gibt zum anstehenden Geburtstag keine pompösen Würdigungen seines facettenreichen künstlerischen Schaffens. Lediglich eine Lesung soll heute in München stattfinden. Anders noch vor fünf Jahren, als in München eine umfangreiche Filmretrospektive...

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  • 22.11.13
Kultur
Jussi Adler-Olsen auf der Bühne.
23 Bilder

Jussi Adler-Olsen war in Lünen der Krimi-Star zum Anfassen

Es war für alle ein aufregender Abend im Hilpert-Theater. Für die Zuschauer des Stücks „Erbarmen“, den dänischen Krimi-Bestseller-Autor Jussi Adler-Olsen und für die Schauspieler selbst. Am Ende stand nicht nur eine gelungene Aufführung, sondern auch die erfrischende Erkenntnis, dass der sympathische dänische Schriftsteller ein Star zum Anfassen ist. Nach dem Stück gab es Applaus für die Darsteller sowie für und auch von Jussi Adler-Olsen. Er war nach dem Stück auf die Bühne gekommen, um den...

  • Lünen
  • 08.11.13
Kultur

Neue Erzählungen zum 80. Geburtstag von Peter Härtling am 13. November*

Seine Bücher schreibt er immer noch auf einer alten Schreibmaschine, den Computer benutzt er lediglich für die Korrespondenz mit seinen Enkelkindern. Peter Härtling liebt und pflegt das etwas unzeitgemäße, traditionelle Schriftstellerleben von gestern. Hinter dieser durchaus sympathischen Rückständigkeit verbirgt sich zweifellos auch Härtlings seit ewigen Zeiten gepflegtes Faible für die unterschiedlichsten Künstlerexistenzen vergangener Epochen. Auch in seinem jüngst erschienenen Band „Tage...

  • Wattenscheid
  • 05.11.13
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