Schriftsteller

Beiträge zum Thema Schriftsteller

Kultur

Buch der Woche: Vakuum und Wahrheit

Ralf Rothmanns großartiger Roman „Im Frühling sterben“ „Das Schweigen, das tiefe Verschweigen, besonders wenn es Tote meint, ist letztlich ein Vakuum, das das Leben irgendwann von selbst mit Wahrheit füllt.“ Mit diesem tiefsinnigen Satz leitet Ralf Rothmann seinen neuen Roman „Im Frühling sterben“ ein, in dem er sich ganz nah an den Lebensweg seines Vaters heran begeben hat. Wer hätte gedacht, dass wir siebzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs und runde sechzig Jahre nach Erscheinen der...

  • Wattenscheid
  • 16.07.15
  • 1
Kultur

Buch der Woche: Die neuen Leiden des jungen A.

Andreas Maiers Roman "Der Ort" "Neulich sagte ich mir, du nimmst jetzt alles, deine Heimat, die ganze Wetterau ... und machst daraus dein letztes Werk, ein Werk, das du so lange weiterschreibst, bis du tot bist", heißt es in Andreas Maiers neuem Roman "Der Ort", dem vierten von insgesamt elf geplanten Bänden eines Mammut-Romanprojekts. Wie in den Vorgängerwerken "Die Straße" (2013), "Das Haus" (2011) und "Das Zimmer" (2010) schreibt der heute 48-jährige Maier stark an seinem eigenen Lebensweg...

  • Wattenscheid
  • 16.06.15
Kultur

Die Freunde lächeln sehen

Zum Tod des Schriftstellers Hans Bender "Was ich unternahm, wie ich lebte, wohin ich reiste, mit wem ich zusammenkam, war bestimmt von meiner Liebe zur Literatur", notierte der umtriebige Schriftsteller Hans Bender völlig zutreffend in seinem vor zehn Jahren erschienenen Band "Wie die Linien meiner Hand". Bender, der am 1. Juli 1919 in Mühlhausen im Kraichgau geboren wurde, verkörperte ein lebendiges Stück deutsche Nachkriegsliteratur. Seine Bedeutung war ungleich größer als es die Summe seiner...

  • Wattenscheid
  • 28.05.15
Kultur

Schutzhütte für den Geist

Vor 100 Jahren (am 10. Juni) wurde Literatur-Nobelpreisträger Saul Bellow geboren Saul Bellow war bis ins hohe Alter ein ungeheuer aktiver Mensch. Als über 80-jähriger wurde er noch einmal Vater, und im Jahr 2000 sorgte er mit seinem Roman „Ravelstein“ in den USA noch einmal für einen Sturm der Entrüstung. Hinter der „Ravelstein“-Figur verbirgt sich nämlich Allan Bloom, ein 1992 an Aids gestorbener philosophischer Bestsellerautor, mit dem Bellow einige Jahre an der Universität von Chicago...

  • Wattenscheid
  • 28.05.15
Kultur

Buchtipp: Immer von vorn anfangen

Silvio Blatters Roman „Wir zählen unsere Tage nicht“ Der 69-jährige Silvio Blatter gehört zu den wichtigsten Stimmen der schweizer Gegenwartsliteratur. Mit seiner „Freiamt“-Trilogie (bestehend aus den Romanen „Zunehmendes Heimweh“, „Kein schöner Land“ und „Das sanfte Gesetz“), in der er das Leben in seinem heimatlichen Kanton Aargau detailliert beschrieb, wurde er weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. In seinem neuen Erzählwerk entwirft Blatter ein Portrait über zwei Generationen. Isa und...

  • Wattenscheid
  • 13.05.15
Kultur

Buch der Woche: Auf dem Weg ins Glück

Jan Brandts „Tod in Turin“ „Das viele Geld hat mich satt und träge werden lassen“, heißt es in Jan Brandts stark autobiografischen Band „Tod in Turin“. Vor vier Jahren hatte der heute 41-jährige, aus dem ostfriesischen Leer stammende Autor mit seinem gigantischen 900-Seiten-Debütroman „Gegen die Welt“ direkt den Sprung in die Shortlist des Deutschen Buchpreises geschafft. Es war ein gewaltiger Roman, der den Nerv des Zeitgeistes zu Beginn der 2010er Jahre außergewöhnlich präzise traf, ein Epos...

  • Wattenscheid
  • 11.05.15
Kultur

Wenn die Mitte im Osten liegt

Essayband über Berlin zum 75. Geburtstag von Peter Schneider (am 21. April*) erschienen „So war es denn ein Schock für uns, als wir nach dem Mauerfall entdeckten, dass die neuen Wegweiser namens ,Mitte’ unmissverständlich nach Osten zeigten“, heißt es in Peter Schneiders in sechs Teile gegliederten Essayband „An der Schönheit kann's nicht liegen.“ Der Wahl-Berliner präsentiert darin eine äußerst lesenswerte Mischung aus latenter Liebeserklärung und kritischer Abrechnung mit der...

  • Wattenscheid
  • 17.04.15
  • 1
Kultur

Gralshüter des Sozialismus

Vor 100 Jahren wurde der Schriftsteller Stephan Hermlin geboren „Es ist interessant, dass es der kulturelle Bereich war, der Dinge hervorgebracht und in die Öffentlichkeit gestellt hat, die Vorstufen waren zu der großen politischen Bewegung“, resümierte Stephan Hermlin nach dem Mauerfall im Dezember 1989 in einem Interview in seiner ihm eigenen Mischung aus Tatsachenverdrehung und naiver Selbsttäuschung. Hermlin, der sich auch nach der „Wende“ immer noch vehement für einen „erneuerten...

  • Wattenscheid
  • 09.04.15
  • 3
  • 4
Kultur

Erinnerung an Max von der Grün

Mit Max von der Grün (1926 - 2005) verstarb einer der bekanntesten Dortmunder Autoren und einer der wichtigsten und letzten Repräsentanten einer als „sozialkritisch“, „sozial engagierten“ oder „Arbeiterliteratur“ apostrophierten Literatur. Von der Grün stammte aus Bayreuth und hatte es sich nicht träumen lassen, dass er das Ruhrgebiet und Dortmund einmal als seine Heimat ansehen würde. Eher unfreiwillig war er 1951 „als Gastarbeiter deutscher Nationalität“ aus Bayern in den „Goldenen Westen““...

  • Dortmund-City
  • 07.04.15
Kultur
Cover der aktuellsten Ausgabe "Begräbnis auf dem Mond", Foto vom Autor selbst z.Verf.gestellt
6 Bilder

MOND-Begräbnisse ...und VIELES mehr: Harry M. Liedtke

BUCH-Empfehlung: BÜCHER, ja, gibt es eine Menge auf der Welt! Viele findet man, täglich, hier und da, und selbst in Bahnhofs-Tabakwarenläden gibt es heutzutage nicht nur Zigaretten und Tagespresse, nein, auch die aktuellsten Bestseller. Auch bei mir zu Hause liegen noch etliche dieser mehr oder minder´guten, wichtigen, schönen Exemplare herum! Ich hüte sie alle, denn mir sind Bücher wichtig! Und selbst wenn es auch tatsächlich überflüssiges Geschreibsel gibt unter ihnen, auf die Idee zu kommen,...

  • Gladbeck
  • 06.04.15
  • 11
  • 12
Kultur

Drei Löcher im Hintern

Albert Sanchez Piñols Roman „Der Untergang Barcelonas“ Der 11. September ist in Katalonien nicht erst seit 2001 ein Gedenktag. Fast dreihundert Jahre vor den fürchterlichen Anschlägen in den USA erlebten die Katalanen ihr 9/11, nämlich den Untergang Barcelonas als Folge des blutigen spanischen Erbfolgekriegs im Jahr 1714. Diesem katalanischen „Drama“ widmet sich der ausgebildete Anthropologe Albert Sanchez Piñol in seinem neuen Roman, an dem er sieben Jahre gearbeitet hat und der 2013 das...

  • Wattenscheid
  • 24.03.15
Kultur

Erzähler und Zuhörer

Essayband „Montaignes Turm“ zum 75. Geburtstag des Schriftstellers Uwe Timm am 30. März* „Ich bin überzeugt, dass wir in unserer Seele einen besonderen Teil haben, der einem anderen vorbehalten ist. Dort sehen wir die Idee unserer anderen Hälfte, wir suchen nach dem Vollkommenen im anderen“, erklärte der männliche Protagonist Eschenbach in Uwe Timms letztem Roman „Vogelweide“ (2013). Mit diesem äußerst anspielungsreichen Buch hatte Timm nicht nur einmal mehr seine immense Vielseitigkeit unter...

  • Wattenscheid
  • 17.03.15
Kultur
Der Kamener Autor Heinrich Peuckmann wird wieder - wie hier vergangenes Jahr - auf der Buchmesse in Leibzig lesen. | Foto: Peuckmann
2 Bilder

Heinrich Peuckmanns neuer Roman „Gefährliches Glitzern“ dreht sich um alte Münzen

Ein erschlagener Bauer, ein Gerücht in der Szene der Hobby-Archäologen: „Gefährliches Glitzern“ heißt der neue Krimi des Kamener Autors Heinrich Peuckmann, in dem sich alles um Archäologie dreht. In dem 240 Seiten starken Werk wird der pensionierte Kommissar Bernhard Völkel bereits zum fünften Mal privat mit einem Fall betraut - eher unfreiwillig, denn mit Morden will er eigentlich nichts mehr zu tun haben. Aber dann spricht ihn ein Museumsdirektor an, aufgescheucht von einem anonymen Hinweis,...

  • Kamen
  • 17.03.15
Kultur

Patriotisches Würgen

Neuer Kolumnenband "Über das Wetter reden" zum 80. Geburtstag des Schriftstellers Peter Bichsel (am 24. März*) Es gibt nicht wenige Literaturexperten, die behaupten, dass sich hinter Peter Bichels Kolumnen ein opulenter Roman verbergen würde und diese kleinen Prosaminiaturen sein eigentliches Hauptwerk seien. So dürfen wir uns nun auf einen neuen Band freuen, der uns mit bissiger Zeitkritik, Banalitäten des Alltags, aber auch mit tiefgründigen philosophisch untermalten Gedankenspielen...

  • Wattenscheid
  • 10.03.15
  • 1
Kultur

Allianz von Wort und Wahrheit

Vor 100 Jahren (am 11. März) wurde Georg-Büchner-Preisträger Karl Krolow geboren „Die Worte werden beliebig, wenn man sie oft genug spricht und einige erst ergiebig, wenn man sie schließlich bricht, wenn man genug geheuchelt, sie seien das A und O, hat man sie endlich gemeuchelt, braucht man sie nirgendwo.“ Wie die resignative Quintessenz aus einem langen Dichterleben klingen diese Verse in Karl Krolows Gedicht „Worte“ aus dem 1995 erschienenen Lyrikband „Die zweite Zeit“. Fast unüberschaubar...

  • Wattenscheid
  • 05.03.15
  • 1
Politik
3 Bilder

Frage: Warum und wieso gibt es im Kindergarten einen zusätzlichen Buntstift Hautfarbe ?

POETRY SLAM. BundSTIFT HAUTFARBE (KINDERGARTEN) Stell euch vor ihr würdet morgen früh aufwachen, ins Badezimmer laufen, in den Spiegel schauen und feststellen das eure Haut dunkel ist... Das hört sich vielleicht merkwürdig an, aber mir, passiert das täglich! Ich glaube das ich schwarz bin! Zumindest habe ich dies immer geglaubt. Das Problem ,dass alle immer haben, wie man den nun Menschen mit dunkler Haut bezeichnet, das hatte ich auch. Aber wieso ist es so schwer für dunkelhäutige Menschen...

  • Essen-West
  • 01.03.15
  • 1
  • 3
Kultur

Buch der Woche: Doppelte Banknote und der Tote im Tunnel

Martin Suters Roman „Montecristo“ „Ich versuche jedes Mal ein Buch zu schreiben, das mir gut gefällt. Damit bin ich immer gut gefahren, weil ich offenbar selbst einen populären Geschmack habe.“ So hat der inzwischen 67-jährige Schweizer Autor Martin Suter sein Erfolgsrezept und seinen späten literarischen Triumphzug zu erklären versucht. Suter war bei Erscheinen seines Erstlings „Small world“ immerhin knapp Fünfzig, seitdem reiht sich Bestseller an Bestseller. "Die Ideen kommen mir beim...

  • Wattenscheid
  • 27.02.15
Kultur

Grenzen überschreiten

Zum Tod des Schriftstellers, Publizisten und Kritikers Fritz J. Raddatz "Zwischen Suhrkamp, Avenarius und Baedeker. Mehr kann man nicht verlangen", notierte Fritz J. Raddatz in seinem Tagebuch über die Wahl seiner Grabstätte auf Sylt, die er sich schon weit vor seinem 70. Geburtstag gesichert hatte. "Ich bin der Auffassung, dass Literatur immer über die Grenzen gehen muss und da, wo sie wichtig wurde, immer über die Grenzen gegangen ist, ob es Anstand betraf oder Moral oder politisches Denken."...

  • Wattenscheid
  • 26.02.15
Kultur

Buch der Woche: Ein Schauspieler ohne Zuschauer

Milan Kunderas Roman „Das Fest der Bedeutungslosigkeit“ „Man muss sie lieben, die Bedeutungslosigkeit, man muss lernen, sie zu lieben“, verkündet Ramon, eine der Hauptfiguren in Milan Kunderas neuem Roman „Das Fest der Bedeutungslosigkeit“ – das erste größere Erzählwerk des 1929 in Brünn geborenen und seit den 1970er Jahren in Frankreich lebenden Autors seit 2001. Damals hatte sich Kundera in „Die Unwissenheit“ noch mit seinem eigenen Schwellendasein zwischen den Kulturen beschäftigt, hatte...

  • Wattenscheid
  • 24.02.15
Überregionales

Geschichten des Lebens für den Mut von heute

Die Schriftsteller Peter Kürsteiner und Thomas J. Lindemann lesen am 21. März von 15 bis 17 Uhr in der zweiten Etage der Mayerschen Buchhandlung aus „Acht Jahre Fieber - Ein Buch von Mut und Hoffnung“. Bei freiem Eintritt geht es um 15 reale Lebensgeschichten, die Mut zum Leben trotz Herausforderungen machen. Zu jeder Geschichte gibt es Fachbeiträge und Tipps von Experten.

  • Dortmund-City
  • 18.02.15
Kultur

Buch der Woche: Auf den Spuren von Rilke und Vogeler

Klaus Modicks Roman „Konzert ohne Dichter“ „Rilke hatte etwas sehr Elitäres, dem Leben Abgewandtes. Er hat ja quasi so eine Kunstreligion begründet, in der natürlich er der Hohepriester war. Bei Vogeler ist das relativiert, durch seine Hinwendung zum Kunsthandwerk“, heißt es im neuen Roman des 63-jährigen Autors Klaus Modick, in dem wir uns auf eine Zeitreise ins frühe 20. Jahrhundert begeben. Das Künstlerdorf Worpswede im Bremer Umland ist der Handlungsschauplatz. Die vielen schillernden...

  • Wattenscheid
  • 09.02.15
  • 1
Kultur

Dichtung ist Wahrheit

Zum 75. Geburtstag des Literatur-Nobelpreispreisträgers J.M. Coetzee am 9. Februar „Vergessen braucht Zeit. Wenn du erst einmal richtig vergessen hast, wird dein Gefühl der Unsicherheit weichen und alles wird einfacher werden“, heißt es im bisher letzten Roman („Die Kindheit Jesu“, 2013) des Literaturnobelpreisträgers John Maxwell Coetzee. Ein Mann und ein Kind kommen darin nach einer langen Schiffsüberfahrt in einem fremden Land an, in dem Spanisch gesprochen wird und die Uhren etwas anders...

  • Wattenscheid
  • 01.02.15
  • 1
Kultur

Expeditionen in die Vergangenheit

Neues Buch zum 80. Geburtstag des Schriftstellers Dieter Kühn am 1. Februar* "Ich versuche bei einer Biografie immer eine Form zu entwickeln, die der Person und der Zeit entspricht. Ich gehe immer von der Gegenwart aus, gehe in die Vergangenheit und kehre zur Gegenwart zurück. Sonst wären diese Expeditionen vollkommen witzlos", hatte der Schriftsteller Dieter Kühn 2002 in einem Deutschlandfunk-Interview erklärt. Dieter Kühns literarische Arbeiten bewegen sich seit mehr als vierzig Jahren auf...

  • Wattenscheid
  • 24.01.15
Kultur

Buch der Woche: Die letzte Chance

„Kindeswohl“ – der neue Roman von Booker-Preisträger Ian McEwan erscheint am Freitag Der britische Schriftsteller Ian McEwan hat seit vielen Jahren ein Faible für spannungsgeladene Geschichten, in denen Figuren in psychischen Ausnahmesituationen im Mittelpunkt stehen. "Mich interessiert das menschliche Innenleben, das nicht von oberflächlicher Logik angetrieben ist", hat der 66-jährige Autor einmal sein künstlerisches Credo beschrieben. Der neue Roman des Booker-Preisträgers von 1999 toppt alle...

  • Wattenscheid
  • 05.01.15
  • 3
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.