Roman

Beiträge zum Thema Roman

Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Kleine Katastrophen

Peter Henning: Leichtes Beben. Ein Roman. Aufbau Verlag, Berlin 2011, 329 Seiten, 19,99 Euro Der Schriftsteller Peter Henning hat offensichtlich ein ausgeprägtes Faible für Allegorien mit Naturgewalten. Der 52-jährige, der seit rund 25 Jahren als Journalist, Kritiker, Herausgeber und Erzähler emsig in der Kulturszene tätig ist, ließ zuletzt 2009 in seinem Roman „Die Ängstlichen“ einen Orkan über seine Heimatstadt Hanau und die Familie Jansen hinwegtoben. Nun fungiert ein leichtes Erdbeben im...

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  • 11.11.11
Kultur

Buchtipp der Woche: Wortloser Einklang

Hanns-Josef Ortheil: Liebesnähe. Roman. Luchterhand Verlag. München 2011, 394 Seiten, 21,99 Euro Aus der Generation der Nachkriegsgeborenen zählt Hanns-Josef Ortheil zu den versiertesten, vielseitigsten und produktivsten Autoren. Vor allem mit seiner sprachgewaltigen, im 18. Jahrhundert angesiedelten Künstler- Romantrilogie hat der gebürtige Kölner Kritik und Leser gleichermaßen fasziniert. Vieles aus den jüngsten Büchern entstammt Ortheils eigener Vita: das introvertierte Kind, das verstummte...

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  • 04.11.11
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Alles ist ein Vergeich

Marlene Streeruwitz: Die Schmerzmacherin. Roman. S. Fischer Verlag, 399 Seiten, 19,95 Euro „Wahrscheinlich lebte sie gar nicht. Sie tat nur so. Es war das Autofahren, das existierte. Sie war der Schatten davon.“ So beschreibt die österreichische Schriftstellerin Marlene Streeruwitz die Hauptfigur ihres neuen Romans. Jene bemitleidenswerte junge Frau heißt Amalie (Amy) Schreiber, ist Mitte zwanzig und absolviert eine Ausbildung in einer privaten Sicherheitsfirma. Amy stammt aus einem zerrütteten...

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  • 25.10.11
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Angst und Schrecken

Isaac Rosa: Im Reich der Angst. Roman. Aus dem Spanischen von Luis Ruby. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart, 316 Seiten, 21,95 Euro Äußerst selten bringt ein Romantitel die Handlung so präzise auf den Punkt wie beim neuen Erzählwerk des Spaniers Isaac Rosa. Die Angst ist das dominierende Handlungssujet. Und wenn diese Angst beinahe krankhafte Züge annimmt und mit extrem ausgelebten Machtfantasien konfrontiert wird, dann entsteht eine gefährliche zwischenmenschliche Spannung. Carlos, ein überaus...

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  • 30.09.11
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Leben in Zeitlupe

Mario Vargas Llosa: Der Traum des Kelten. Roman. Aus dem Spanischen von Angelica Ammar. Suhrkamp Verlag, Berlin 2011, 450 Seiten, 24,90 Euro „Ich versuche, meine Schreibroutine beizubehalten, aber es ist nicht einfach. Menschen belagern mein Haus. Ich fühle mich bedrängt, bedroht, verfolgt.“ So beschrieb der peruanische Schriftsteller Mario Vargas Llosa (75) die Schattenseiten, die mit der Verleihung des Nobelpreises im letzten Herbst verbunden waren. Am Anfang war es nur ein Zitat aus...

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  • 23.09.11
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Das Leben als Hobby

Christoph Hein: Weiskerns Nachlass. Roman. Suhrkamp Verlag, Berlin 2011, 319 Seiten, 24,90 Euro „Er riss seine Stunden herunter, er arbeitete mit uralten, vor Jahren erstellten Manuskripten, er lebte von der Wiederholung und scheute sich auch nicht, wie ein Stadttheaterbuffo die erfolgreichsten Stücke seines Repertoires immer wieder anzusetzen.“ So charakterisiert Christoph Hein den monotonen Arbeitsalltag seines Protagonisten Rüdiger Stolzenburg, der an der Leipziger Universität als Dozent für...

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  • 16.09.11
Kultur

BUCH DER WOCHE: Ein kurzes Glück

Michael Kumpfmüller: Die Herrlichkeit des Lebens. Roman. Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2011, 238 Seiten, 18,99 Euro „Der Doktor beginnt zu träumen, wie das wäre, wenn er nach Berlin käme, worauf sie erwidert, das wäre doch sehr schön.“ Der Doktor ist kein Geringerer als der weltberühmte Prager Schriftsteller Franz Kafka (1883-1924), der - von einer Lungenkrankheit schon schwer gezeichnet - im Sommer 1923 während eines Ostseeurlaubs zufällig die Köchin und Kinderbetreuerin Dora Diamant...

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  • 09.09.11
Kultur

BUCH DER WOCHE: Alles endet beim Vater

Josef Haslinger: Jáchymov. Roman. S. Fischer Verlag, Frankfurt 2011, 271 Seiten, 19,90 Euro „Aus einem Heilbad mit Grandhotel war ein System von Konzentrationslagern geworden, mit dem ein kommunistischer Staat dem großen Bruder den Gefallen getan hatte, für dessen unermesslichen Hunger nach Uran einen Teil der eigenen Bevölkerung zu opfern“, klärte der österreichische Schriftsteller Josef Haslinger in einem Interview über die unheilvolle Wandlung des Handlungsortes seines neuen Romans auf. Das...

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  • 02.09.11
Kultur

BUCH DER WOCHE: Nicht skandalös - einfach nur belanglos

Charlotte Roche: Schoßgebete. Roman. Piper Verlag, München 2011, 283 Seiten, 16,99 Euro. Es ist fraglos das Buchereignis in dieser Herbstsaison. Verlag und Autorin hatten im Vorfeld gleichermaßen vehement auf die Werbepauke gehauen: Mit Superlativen vollgestopfte Hochglanzbroschüren wurden verschickt, 500 000 Exemplare als Startauflage gedruckt, und ein ebenso niedliches wie naives Video bei YouTube eingestellt. Und nun ist es da - das zweite Buch der „Skandalautorin“ Charlotte Roche. Das...

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  • 30.08.11
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Vier Leichen im Finanzsumpf

Petros Markaris: Faule Kredite. Roman. Aus dem Neugriechischen von Michaela Prinzinger. Diogenes Verlag, Zürich 2011, 397 Seiten, 22,90 Euro Der 74-jährige griechische Erfolgsautor Petros Markaris, dessen Bücher in mehr als einem Dutzend Sprachen übersetzt wurden, ist seit Beginn der desaströsen Finanzkrise seines Heimatlandes einer der begehrtesten Interviewpartner ausländischer Medien. Korruption, Inkompetenz, Egoismus und Entsolidarisierung prägen die Athener Welt im sechsten Fall des...

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  • 19.08.11
Kultur

BUCHTIPP: Keine Abrechnung mit Gott

José Saramago: Kain. Roman. Aus dem Portugiesischen von Karin von Schweder-Schreiner. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2011, 175 Seiten, 19,99 Euro „Er versucht in Gleichnissen, eine fliehende Wirklichkeit sichtbar zu machen“, hieß es in der Begründung des Stockholmer Nobelpreiskomitees, als 1998 dem Portugiesen José Saramago die wichtigste Auszeichnung der literarischen Welt verliehen wurde. Doch mit seinen bisweilen sehr gewagten Allegorien hat sich der 2010 im Alter von 87 Jahren auf...

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  • 12.08.11
Kultur

BUCHTIPP: Kitschknödel an der Costa del Sol

Doris Dörrie: Alles inklusive. Roman. Diogenes Verlag, Zürich 2011, 249 Seiten, 21,90 Euro Doris Dörre, die mit ihrer leicht schrägen Film-Komödie „Männer“ (mit Uwe Ochsenknecht und Heiner Lauterbach in den Hauptrollen) 1985 den großen Durchbruch geschafft hatte, steht seit vielen Jahren im künstlerischen Dauerstress. Die Arbeiten am Film „Glück“, der nach einer Kurzgeschichte von Ferdinand von Schirach entstanden ist und im März ins Kino kommen soll, befinden sich im Endstadium, parallel dazu...

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  • 05.08.11
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Laiendarsteller in unspielbarem Stück

Wilhelm Genazino: Wenn wir Tiere wären. Roman. Carl Hanser Verlag, München 2011, 159 Seiten, 17,90 Seiten Wilhelm Genazino ist eine Ausnahmeerscheinung in der deutschsprachigen Literatur. Rund zwanzig Jahre lang wurden seine leicht skurrilen Bücher zwar von der Kritik verhalten gelobt, doch die meisten Titel verkauften sich sehr zäh und landeten auf dem „Wühltisch“. Als Marcel Reich-Ranicki im „Literarischen Quartett“ eine wahre Lobeshymne auf Genazino anstimmte, änderte sich die öffentliche...

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  • 29.07.11
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Der seltsame Tierarzt

Michael Wallner: Kälps Himmelfahrt. Roman. Luchterhand Verlag, München 2011, 224 Seiten, 18,99 Euro Es ist ein rätselhafter Roman um eine ziemlich kauzige Hauptfigur, den der 53-jährige österreichische Autor Michael Wallner (Bild unten) fünf Jahre nach seinem in 24 Sprachen übersetzten Bestseller „April in Paris“ vorgelegt hat. Im Mittelpunkt der Handlung steht der eigenbrötlerische und äußerst zurückgezogen in der Provinz lebende Tierarzt Kälp, dem die Tiere offenkundig näher sind als die...

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  • 22.07.11
Kultur
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BUCHTIPP DER WOCHE: Frohe Botschaft aus der Psychiatrie

Martin Walser: Muttersohn. Roman. Rowohlt Verlag, Reinbek 2011, 505 Seiten, 24,95 Euro Es ist fraglos die wichtigste deutschsprachige Herbst-Neuerscheinung. Seit gestern ist Martin Walsers neuer Roman „Muttersohn“ im Buchhandel. „Vor zwanzig Jahren hätte ich so ein Buch überhaupt nicht schreiben wollen und auch nicht schreiben können“, bekannte Martin Walser (84, Foto unten) kürzlich in einem Interview mit der „Rheinischen Post“. Tatsächlich ragt der neue Roman „Muttersohn“ nicht nur wegen...

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  • 15.07.11
  • 2
Kultur

BUCH DER WOCHE: Hauptsache rosa

Martin Suter: Allmen und der rosa Diamant. Roman. Diogenes Verlag, Zürich 2011, 219 Seiten, 18,90 Euro Erst im Januar hatte der Schweizer Erfolgsautor Martin Suter mit seinem Roman „Allmen und die Libellen“ den Startschuss zu einer „Romanserie“ um den unkonventionellen Ermittler Johann Friedrich von Allmen abgegeben, der mit seinem Adlatus Carlos das Unternehmen „Allmen International Inquiries“ gegründet hatte. Nun hat der 63-jährige Martin Suter, der einstige Leiter einer erfolgreichen...

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  • 08.07.11
Kultur

BUCH DER WOCHE: Deutsch-russisches Kammerspiel

Eva Baronsky: Magnolienschlaf. Roman. Aufbau Verlag, Berlin 2011, 185 Seiten, 17,95 Euro „Wenn die Würde verloren geht, bleibt nichts als Scham und Abscheu vor dem eigenen Körper, Wut und die grenzenlose Hoffnung, dass es endlich vorbei ist.“ Diese Gedanken gehen der 91-jährigen Wilhelmine Hennemann durch den Kopf, eine der beiden Hauptfiguren in Eva Baronskys zweitem Roman, der sich wie ein dramatisches deutsch-russisches Kammerspiel liest. Die Autorin erzählt alternierend auf mehreren...

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  • 01.07.11
Kultur

BUCH DER WOCHE: Nichts ist unmöglich

Birgit Vanderbeke: Das lässt sich ändern. Roman. Piper Verlag, München 2011, 147 Seiten, 16,95 Euro Einem Sprichwort zufolge sollen sich Gegensätze anziehen. Auf dieser Basis scheint auch die Ehe der namenlosen Protagonistin und ihres Mannes Adam zu funktionieren. Sie stammt aus wohlhabendem Elternhaus, in dem Etikette geradezu exzessiv ausgelebt werden, war sprachlich hochbegabt und hat einst Linguistik studiert. Adam Czupek ist ein typisches Unterschichtskind, mit sechs Geschwistern aber ohne...

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  • 28.06.11
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Die Reise mit Frau Feininger

Wie hat man sich einen "Unterwegsroman" vorzustellen? Diese Frage wirft sich schon vor der Lektüre von Gunnar Homanns literarischem Erstling auf, denn sein Verlag scheute sich nicht, das Debüt mit diesem ungewöhnlichen Genre-Etikett zu versehen. Wenn man Elemente der Road Novel und eine tragikomische Liebesgeschichte miteinander kreuzt, dann entsteht offenkundig ein solcher "Unterwegsroman". Der 47-jährige Gunnar Homann ist Diplom-Sportwissenschaftler, arbeitet seit 15 Jahren als Autor für das...

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  • 10.06.11
Kultur

BUCHTIPP: Die Schwester des Wunderkindes

"Fenchel" hat der berühmte Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) seine vier Jahre ältere, künstlerische ebenfalls hochbegabte Schwester Fanny genannt, die im Zentrum von Peter Härtlings neuer erzählerischer Biografie steht. Seit mehr als vierzig Jahren widmet sich der heute 77-jährige Autor in seinen Werken mit großer Leidenschaft den Künstlerbiografien. 1964 war der österreichische Dichter Nikolaus Lenau sein Protagonist in "Niembsch oder der Stillstand", 1976 erschien sein...

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  • 31.05.11
Kultur

BUCHTIPP: Wenn sich der Körper langsam auflöst

Der ehemalige Lehrer Markus Orths versucht in seinen Romanen stets den schwierigen Spagat zwischen künstlerischem Anspruch und massenkompatibler Unterhaltung. Zuletzt war ihm dies in seinem Roman „Das Zimmermädchen“ (2008) ganz hervorragend gelungen. Darin erzählte der heute 44-jährige Autor von einer psychisch angeschlagenen Frau, die sich in ihrem Job als Zimmermädchen in eine bedrohliche Lage gebracht hatte und nur noch unter das Bett eines Gastes fliehen konnte. „Es ist, als gehöre sie...

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  • 31.05.11
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