Friseure in Rees
Auf Messersschneide
Reeser Friseure schlagen Alarm: Existenzen sind bedroht
Mit einer gemeinsamen Fotoaktion machten jetzt acht der zwölf Reeser Friseure auf ihre schwierige Situation während des Lockdowns aufmerksam. Die Inhaber der Friseursalons sehen ihre Existenz bedroht.
Seit dem 16. Dezember bleiben bei allen Friseuren in Deutschland die Türen verschlossen. Ob Mitte Februar nach neun Wochen Lockdown die Salons wieder öffnen dürfen, steht noch nicht fest. Das ist nicht nur ein Problem für das optimale Aussehen der Bevölkerung, sondern ein Kampf um die Existenz für die Inhaber und Beschäftigten des Friseurgewerbes.
In der Nacht vom 31. Januar auf den 1. Februar haben sich viele von Ihnen an der bundesweiten Aktion des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks beteiligt. Unter dem Motto „Licht an, bevor es ausgeht!“ haben sie 24 Stunden lang das Licht in ihren Salons brennen lassen, um so auf die drohende dauerhafte Schließung ihrer Betriebe aufmerksam zu machen.
„Doch wir müssen lauter werden, um auf die schwierige Situation durch den Lockdown und die Gefahren durch die Schwarzarbeit hinzuweisen“, erklärte Sabrina Neustifter, die ihre Kolleginnen und Kollegen zu einem gemeinsamen Termin einlud.
Mit Maske und Sicherheitsabstand forderten sie auf einem gemeinsamen Foto, die Wiedereröffnung der Salons zum 15. Februar. Das Hochwasser im Hintergrund soll symbolisieren, dass ihnen das Wasser mittlerweile bis zum Hals steht. Das Licht im Vordergrund wurde im Gedenken an die Reeser Friseurmeisterin Heidi Schlösser aufgestellt, die vor wenigen Tagen an den Folgen einer Corona-Infektion verstarb.
Auch für Tomas Nienhuysen, der den Friseursalon in der Fallstraße bereits in vierter Generation führt, würden im März oder April die Lichter ausgehen: „Ich habe mir jetzt meine Lebensversicherung auszahlen lassen, um die Krise zu überstehen und damit meine Mitarbeiter bleiben können.“ Laut Nienhuysen wird durch die Schließung der Salons nur die Schwarzarbeit gefördert: „Jetzt werden die Haare privat zu Hause geschnitten. Da kann man sich viel schneller anstecken als in den Salons, wo die vorgeschriebenen Schutzregeln der Regierung genauestens umgesetzt werden.“
Autor:Dirk Kleinwegen aus Rees |
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