Zwei Brüder kämpfen um die Königswürde

Jens Bockting ist neuer König in Haffen

Traditionell findet am dritten Wochenende im August das Haffener Schützenfest statt. In diesem Jahr konnte wieder in der renovierten Schützenhalle gefeiert werden.

Bereits zu Beginn des Königsschießens stand fest, dass der neue König Bockting heißt, 27 Jahre alt ist und am Bruckdaelweg wohnt. Aber wer von den Zwillingsbrüder Carsten oder Jens die St.-Lambertus-Schützenbruderschaft im nächsten Jahr anführt, dazu waren über 100 Schüsse auf den prachtvollen Schützenvogel nötig. Die beiden Brüder machten es wirklich spannend, erst ließen sie die Schießmeister einige Zeit und mehrere Durchsagen lang warten, bevor beide zum Königsschießen antraten.
     Moritz Kleineberg, der das Schießen mit lockeren Sprüchen moderierte und die Schützen anfeuerte, erinnerte an die letzten Jahre, als der König bereits nach 27, 23 oder 35 Schüssen feststand. Doch der Vogel, der in diesem Jahr ausnahmsweise vom letzten König Alfred Hermsen gefertigt wurde, war äußerst stabil. Erst beim 104 Schuss landete der Vogel im Netz und machte Jens Bockting vom 1. Zug zum neuen König. Der bei Vierhaus in Millingen beschäftigte Holzmechaniker wählte die 25-jährige Lehramts-Studentin Magdalena Hallepape zu seiner Königin.
     Der 27-Jährige benötigte erst einmal einige Sekunden um die Situation zu realisieren, als er von den Gratulanten umringt wurde. Sein Vorgänger legte ihm die Königskette um und Schießmeister Ulli Fink übergab den Holzvogel, der in Haffen in einem Stück heruntergeschossen wird. Die Preise wurden vorher auf einem anderen Vogel ausgeschossen: Michael Hüls (3. Zug, Kopf); Jens Bockting (1. Zug, Zepter); Margret Derksen (2. Zug, Reichsapfel), Lukas Hüls (3. Zug, linker Flügel) und Alfred Wellmann (1. Zug, rechter Flügel).
     Nach vier Jahren wurde, nach dem Umbau der Schützenhalle, wieder ohne Zelt gefeiert. Margret Derksen, Ortsvorsteherin in Haffen und Schriftführerin im Schützenverein zeigte sich begeistert davon, jetzt im und vor dem Schützenhaus feiern zu können. Gegen kleinere Regenschauer half der aufgespannte Fallschirm und der Bierwagen mit ausfahrbarem Dach. Besonders beim Festball am Samstag wurde das besonders gut aufgenommen. Derksen vermutete doppelt so viele Teilnehmer wie in den Vorjahren.
     Am Samstag fand auch das Preis- und Königsschießen der Jungschützen statt. Das Jungschützenkönigspaar wurden Christoph van Bebber und Christina Thols. Den Kopf schoss Hendrik Kürwers, der Zepter ging an Sebastian Oostendorf und den Apfel erhielt Steffen Artmann. Den linken Flügel erhielt Robert Lanfermann, den rechten René Fink.
     Lucca Schillinga und Dana Gronau wurden am Sonntag das Königspaar bei den Schülerschützen. Bei vorangegangen Preisschießen war Sofia Görke erfolgreich mit dem Kopf. Den linken Flügel bekam Emelie Engenhorst, den rechten erhielt Lucca Schillings.
     Auch der Vizekönig wurde am Sonntag ermittelt, hier war Simon Eisenbusch erfolgreich.
     Johannes Griebler, der Bezirksbrudermeister der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften nahm die besonderen Ehrungen vor. Er übergab die Graf von Galen-Medaille an Heinz Heweling. Der Hohe-Bruderschaftsorden wurde Eugen Stockmann verliehen und das Sebastianer-Ehrenkreuz erhielt Kurt Stenzel.
     Für langjährige Mitgliedschaft wurden Karl-Heinz Rosenboom, Wolfgang Bartsch (65 Jahre), Herbert Reinders, Theo Geerts (60 Jahre), Georg Kempkes, Max Tetzel, Josef Baumann, Klaus Schmidt, Kurt Stenzel (50 Jahre), Hugo van Bebber, Theo Venhorst (40 Jahre) und Markus Fink, Jochem Verheyen (25 Jahre) geehrt.