Heiner ließ es krachen

Esserden. „Heiner, Heiner“ hallte es immer wieder herüber, wenn der Vogelbauer an das Kleinkalibergewehr trat. Alle gönnten sie ihm den Königsschuss und er tat ihnen den Gefallen. Gemeinsam mit Ehefrau Heidi regiert er nun die St. Irmgardis-Schützenbruderschaft.

Lange Zeit hatte der von Heiner Hülkenberg gebaute Vogel nur müde über die Versuche der insgesamt acht Königsbewerber, ihn von der Stange zu holen, gelacht. Doch als die Schützen einen dicken Keil oberhalb des Rumpfes freigeschossen hatten, begann sich das Federvieh langsam aber sicher zu bewegen.
Immer wieder wurde vor allem einer angefeuert: Heiner Hülkenberg. Sein Sohn hatte es ihm eigentlich vorgemacht, als er neuer Jungschützenkönig wurde. Nun wollte es ihm sein Vater gleich tun. Und wieder legte Heiner an, doch der Vogel fiel nicht. Ein Raunen ging durch die große Schar der Besucher, als wieder ein Versuch fehl schlug. Doch Heiner Hülkenberg sollte eine weitere Chance bekommen.
Nun zielte er genau auf den wunden Punkt und mit dem 93. Schuss purzelte der Rumpf zu Boden und drei Böllerschüsse verkündeten im ganzen Ort, dass ein neuer König gefunden wurde. „Es war ein unbeschreibliches Gefühl“, so die ersten Worte des neuen Regenten, der sich Sekunden nach seinem Treffer einer Vielzahl von Gratulanten gegenüber sah, die ihn fast erdrückten.
Der 47-jährige Heiner Hülkenberg ist Berufskraftfahrer. Im Verein ist er „das Mädchen für alles“. Er ist verheiratet und Vater dreier Söhne, die allesamt mit auf dem Thron sitzen. Zuvor hatten sich andere in die Siegerliste eintragen können. Den Kopf schoss André Beckedahl und die beiden Flügel teilten sich Klaus Grütter (links) und Hubert Markett (rechts). Das Zepter nahm Stefan Schlaghecken mit nach Hause und über den Reichsapfel durfte sich Andrea Peters freuen.
Jubiläen feierten in diesem Jahr: Wolfgang van Laak, Johannes Hülsken, Karl Aryus (40 Jahre), Heinz Alipaß II, Manfred Tönnissen (50 Jahre) und Willi Alipaß (60 Jahre). Das silberene Verdienstkreuz erhielten Fahnenoffizier Erwin Landers und Hauptmann Richard Berns. Den Jugendverdienstorden in Bronze vom Bund der historischen deutschen Schützenbruderschaft durfte Jenny van Lier entgegen nehmen.